Kampf um Einnahmen aus Online-Business
Suchmaschinenbetreiber Google, der seine Einnahmen hauptsächlich aus Werbung lukriert, wehrt sich nun mit einer Klage gegen einen vermeintlichen Werbebetrüger.
Die Klage ist gegen die US-Firma Auctions Expert International gerichtet, die laut Google die Werbeschaltungen auf seiner eigenen Website selber angeklickt und sich damit Einnahmen verschafft hat.
Laut Google wurde die Website der Firma einzig dafür eingerichtet, um über Googles Adsense-Programm Geld zu verdienen.
Weil die Werbekunden bei Google für jeden Klick bezahlen, wolle der Anbieter sicherstellen, dass jeder generierte Klick auf die Werbung auch auf dem Interesse des Users begründet sei, so die Klagschrift.
Die durch die Website generierten Klicks seien wertlos für die Werbekunden, hätten jedoch einen signifikanten, aber ungerechtfertigten Umsatz für die Beklagten generiert.
Womit Google Geld verdientWerbekunden zahlen pro Klick
Der Betrug mit falschen Werbeklicks bringt nicht nur Google, sondern auch Konkurrenten wie Overture in Bedrängnis. Diese bieten zu bestimmten Keywords passenden Werbeeinschaltungen an, für jeden Klick auf die Werbung muss der Kunde zahlen. Dieser Betrag wird zumeist auch mit dem Website-Betreiber geteilt, Google bietet dafür eigene Programme an.
In der Low-Tech-Variante werden für das Generieren von Klicks billige Arbeitskräfte angeheuert, aber auch Angestellte der Konkurrenz wählen die Werbungen der Konkurrenz, um deren Marketing-Budget zu schmälern. Üblicherweise werden dafür aber automatisierte Bots eingesetzt.
Google wollte nicht angeben, wie viel Geld dabei verloren wurde, die Firma will aber sowohl Schadenersatz als auch Strafen vor Gericht erreichen. Schätzungen gehen davon aus, dass über derartige Betrügereien jährlich zwischen fünf und 20 Prozent an Ausgaben verloren gehen.
Die "Cost per click"-Methode ist eigentlich eine transparente und effiziente Möglichkeit der Online-Werbung. Durch die Ausweitung der Werbeangebote auch auf kleinere Websites laufen die Anbieter aber auch zunehmend Gefahr, Opfer von Betrug zu werden.
Online-Werbung soll 15 Prozent zulegenPorno-Anbieter klagt Google
Währenddessen ist auch Google selbst Ziel einer Klage. Perfect 10, Anbieter pornografischer Fotos, hat den Suchmaschinenbetreiber geklagt.
Der Kläger gibt an, dass Google den Usern Zugang zu Tausenden seiner urheberrechtlich geschützten Bilder verschafft, diese sind allerdings auf fremden Websites offenbar frei zugänglich. Auch seien Websites über die Suchmaschine auffindbar, die kostenlosen und damit widerrechtlichen Zugang zur Perfect-10-Website verschaffen würden, so die Klage. Perfect 10 verlangt für sein Monatsabo 25,5 Dollar.
Der Herausgeber Norm Zada hat nach eigenen Angaben Google ausgesucht, weil die Firma mit nackten Frauen mehr Besucher auf ihre Website locken und damit auch zu mehr Werbeinnahmen kommen will. Er fürchtet um sein Geschäft, wenn Google weiter ungehemmten Zugang zu den Bildern von Perfect 10 bietet.