IBM bringt Unterhaltungselektronik-Chip
IBM, Sony und Toshiba wollen mit einem besonders leistungsfähigen Chip dem weltgrößten Chip-Produzenten Intel im Bereich der Unterhaltungsindustrie Konkurrenz machen.
Die Unternehmen haben am Montag ein erstes Produkt angekündigt, das auf der Basis eines gemeinsam entwickelten Chips mit dem Namen "Cell" basiert.
Als Prototyp präsentierten die Partner eine Workstation, die vor allem in Animations-Studios oder bei Spiele-Designern zum Einsatz kommen soll.
Künftige "Cell"-Rechner sollen Leistungen erbringen, die bislang Supercomputern vorbehalten waren. Sony und IBM erwarten, dass eine Workstation mit Hilfe der neuen Prozessoren eine Leistung von 16 TeraFLOPs [Billionen Rechenschritte in der Sekunde] erreichen wird.
Die Entwicklung sei von IBM und Sony mit 400 Millionen Dollar finanziert worden. Weitere 325 Millionen Dollar investiere Sony in die Produktion. Der Chip wird mit Produkten des Marktführers Intel Corp. konkurrieren.
IBM zeigt Chip-Morphing-TechnologieEinsatz in PlayStation 3
Der Prozessor soll jeweils mehrere Aufgaben parallel bearbeiten können. Zu einem Cluster zusammengeschlossen, können riesige Datenmengen etwa für komplexe physikalische Simulationen oder digitale Charaktere berechnet werden.
Die Entwicklung des Chips, der unter anderem in hoch auflösenden Flachbildschirm-Fernsehern und Spiele-Konsolen [PlayStation 3] zum Einsatz kommen soll, habe vier Jahre gedauert.
Die Fertigung des Mikroprozessors "Cell" solle im nächsten Jahr im IBM-Halbleiterwerk East Fishkill im US-Bundesstaat New York beginnen, berichtete das "Wall Street Journal" am Montag. "Cell" hat einen 64-Bit-Prozessorkern, soll im kommenden Jahr in Kleinserie gehen und ab 2006 in verschiedenen Geräten eingesetzt werden.