30.11.2004

WETTBEWERB

Der Kampf um das "digitale Wohnzimmer"

Wie der derzeitige Kampf um das digitale Wohnzimmer zwischen der Computer- und Unterhaltungselektronik-Industrie ausgehen wird, ist nach Ansicht des künftigen Intel-Chefs Paul Otellini ungewiss.

"Es gibt ein paar Unternehmen, die in beiden Lagern spielen - Sony, Toshiba, Fujitsu, Samsung auch", sagte Otellini der Tageszeitung "Die Welt".

Auf der anderen Seite seien einige aggressive Firmen wie HP, Dell und Medion fest entschlossen, künftig einen Teil ihres Geschäfts im Bereich der Unterhaltungselektronik zu machen.

"Es wird interessant sein, sich das anzusehen. Möge der Beste gewinnen."

Verbraucher sind überfordert

Auch der weltgrößte Chiphersteller setzt seit einiger Zeit große Hoffnungen in den Markt für neuartige Unterhaltungselektronik.

"Das ist unsere Vision, das ist unser Zukunftsmarkt: das digitale Zuhause - ein Bereich, der in reiferen Märkten über die kommenden fünf Jahre hinweg hohe Bedeutung haben wird."

Als CEO will Otellini das Unternehmen auch weiterhin strategisch stärker auf Verbraucher ausrichten. Diese seien mit den komplexen Produkten der Informationstechnologie mitunter oftmals überfordert und gingen als Kunden verloren.

"Die Computerindustrie verheddert sich in Bits und Bytes. Und verliert normale Menschen", kritisiert Otellini. Intel werde sich deshalb bei der Produktplanung noch stärker als zuvor auf die Normalverbraucher konzentrieren.

Pentium-4-Blamage

Für Intel gehe es künftig um Funktionen und nicht mehr um die schiere Rechengeschwindigkeit von Prozessoren.

Der Rückzug Intels mit seinem bereits angekündigten Pentium-4-Chip sei zwar eine "PR- Blamage" gewesen. Er zeige jedoch auch, dass Intel lerne.

Die gleiche Rechengeschwindigkeit könne das Unternehmen nun mit einem neuen Chip mit zwei Prozessorkernen erreichen.