Siemens plant Stellenstreichungen
Der Technologiekonzern Siemens will am Dienstag Details zur Zukunft seiner Telefonsparte SEN bekanntgeben. Tausende Stellen könnten wegfallen.
Insgesamt stehen weltweit rund 7.000 Arbeitsplätze bei Siemens Enterprise Networks [SEN] zur Disposition, hieß es am Montag aus unternehmensnahen Kreisen. 4.000 Stellen sollen demnach gestrichen werden. Weitere 3.000 Arbeitsplätze sollen durch Partnerschaften oder Auslagerungen wegfallen.
Bei Siemens wollte man sich am Montag dazu nicht äußern. "Wir kommentieren Berichte nicht", hieß es aus der Unternehmenszentrale in München. Ein Unternehmenssprecher verwies gegenüber ORF.at auf ein für Dienstag geplantes Treffen mit der Arbeitnehmervertretung. Im Anschluss daran werde die Öffentichkeit informiert, sagte der Sprecher.
In Österreich 400 Mitarbeiter bei SEN
Der noch SEN genannte Bereich ist im Siemens-Konzern für das Telefonanlagengeschäft mit Firmenkunden zuständig. In Österreich beschäftigt die Sparte laut einem Sprecher von Siemens Österreich derzeit rund 400 Leute. Auch hierzulande wollte man sich zum kolportierten Stellenabbau bei SEN nicht äußern.
Im vergangenen August, als erstmals Pläne über einen Stellenabbau bei SEN bekanntwurden, verwies Siemens-Österreich-Chefin Brigitte Ederer allerdings darauf, dass die Restrukturierungen in Österreich bereits vorgenommen wurden.
Käufer gesucht
Siemens sucht seit längerem einen Käufer für die verlustreiche Sparte, deren Technologie als veraltet gilt. Während SEN vor allem herkömmliche Telefonanlagen für Großunternehmen herstellt, hat sich der technologische Trend zu Telefonverbindungen über Internet- und Datenleitungen [VoIP] entwickelt.
Insidern zufolge verhandelt der für SEN zuständige Konzernfinanzchef Joe Kaeser mit den Konkurrenten Alcatel-Lucent und Nortel sowie dem Finanzinvestor Cerberus. Potenziellen Interessenten ist Siemens bereits entgegengekommen. Zum Ende des Geschäftsjahres am 30. September hatte der Konzern die Sparte um 567 Millionen Euro abgewertet.
(futurezone | Reuters)