03.12.2004

SECURITY

Ex-CIA-Chef will im Netz Recht und Ordnung

Dem ehemaligen CIA-Chef George J. Tenet ist das unkontrollierte Internet schon länger ein Dorn im Auge.

Anlässlich einer IT-Konferenz warnte er vor "potenziellen Achillesfersen" und einer Wildwest-Mentalität im Netz.

"Ich weiß, dass diese Forderungen in einer Zeit, in der das Netz als freie und offene Gesellschaft ohne Kontrolle oder Zuständigkeit gesehen wird, kontroversiell betrachtet werden", so Tenet. "Aber letztlich muss der Wilde Westen Führung und Kontrolle weichen."

Der Ex-CIA-Direktor wies darauf hin, dass Telekommunikation und speziell das Internet eine Hintertür darstellen, über die Terroristen und "andere Feinde der Vereinigten Staaten" das Land angreifen könnten - trotz anderweitig getroffener Vorkehrungen.

Limitierter Zugang zum Netz

In der derzeitigen US-Regierung hat die Abteilung für Heimatschutz die Oberhand über die Sicherheitsbelange. Der Chef der Abteilung kündigte kürzlich - offensichtlich nach Disputen mit der Regierungsmannschaft.

Tenet griff anlässlich seiner Rede die offene Struktur des Internets an. "Die Art und Weise, wie das Internet aufgebaut ist, ist Teil des Sicherheitsproblems", so Tenet. Er geht sogar so weit, eine Einschränkung der Netzstruktur zu überlegen. "Der Zugang zum World Wide Web könnte auf diejenigen limitiert werden, die Sicherheit ernst nehmen."

Während der Veranstaltung appellierte er an die Industrie, Sicherheitsstandards "einzuführen und durchzusetzen". Von der Konferenz war die nationale Presse auf Wunsch Tenets ausgeschlossen.