FCC will Transparenz im Datenverkehr
Öffentliche Anhörung über Netzneutralität
Anlässlich einer öffentlichen Anhörung von führenden Mitgliedern der US-Regulierungsbehörde Federal Communications Commission [FCC] an der Harvard Law School in Cambridge, Massachusetts, hat sich FCC-Chef Kevin J. Martin dafür ausgesprochen, US-Provider zu mehr Transparenz in Sachen Netzwerkmanagement zu zwingen. Martin will, dass die Provider für die Kunden und den Regulatur klar offenlegen, ob und wie sie bestimmte Formen des Datenverkehrs in ihren Netzwerken behindern.
Einer der Auslöser für die Anhörung war die geheim gehaltene Praxis des US-Providers Comcast, den Datenverkehr des Peer-to-Peer-Systems BitTorrent durch absichtliches Senden von TCP-Reset-Paketen zu stören. Die "New York Times" zitiert Martin mit der Aussage, dass Provider ihren Netzverkehr zwar regulieren müssten, aber keinesfalls willkürlich die Verwendung bestimmter Dienstleistungen durch ihre Kunden sperren dürften.
Einklagbare Netzneutralität
Michael J. Copps, für die Demokraten im Führungsgremium der FCC, sprach sich öffentlich dafür aus, dass der Regulierer "ein genau definiertes und einklagbares Prinzip der Nichtdiskriminierung" einführen solle. Anbieter von Mediendiensten im Internet wie die Unternehmen Vuze und BitTorrent hatten sich bei der FCC beschwert, dass Provider wie Comcast, die selbst gern auch Medieninhalte verbreiten würden, über ihr Netzwerkmanagement unliebsame Konkurrenz ausschalten wollten.
Kürzlich hat der demokratische Kongressabgeordnete und Vorsitzende des Telekomausschusses, Edward J. Markey, einen Gesetzesentwurf eingebracht, der die Netzbetreiber zur Neutralität verpflichten soll. Die Netzbetreiberlobby wehrt sich naturgemäß gegen diesen Versuch der Regulierung.