UPC lockt Neukunden mit Billig-Notebooks
Der Kabelkonzern UPC will sein Digital-TV-Angebot auf einer neuen Plattform "relaunchen". Zudem sollen Internet-Neukunden bei chello und Inode demnächst mit einem Notebook für 299 Euro gelockt werden.
Zwar biete man bereits seit 2001 Digitalprodukte an, sagte Geschäftsführer Thomas Hintze am Dienstag in Wien vor Journalisten, das sei aber "ein wenig zu früh" gewesen. Man habe damals noch keine Erfahrung gehabt.
Nach über sechs Jahren werde nun die Technologie gewechselt. Das digitale Grundpaket werde zum selben Preis wie analoges Kabelfernsehen [20,60 Euro im Monat] angeboten.
Festplattenrekorder dazu
Die für den Empfang nötige Set-Top-Box stellt UPC kostenlos und ohne Kaution zur Verfügung. Gewählt werden kann zwischen der UPC MediaBox Standard und der UPC MediaBox DVR, einer stärkeren Variante mit Festplatte [bis zu 65 Stunden Aufnahme]. Aktuell laufende Sendungen können damit pausiert, zurückgespult und später weitergeschaut werden.
Insgesamt werden bis zu 140 TV-Programme angeboten, das Startpaket beinhaltet 59 Programme, die Plusvariante umfasst 93 Kanäle. Weiters können Zusatzpakete [Premiere, Musik, Digiturk] gegen Aufpreis hinzugefügt werden.
100 Mio. Euro investiert
Marketingchef Gerald Schwanzer sagte, dass das Angebot bereits vor einigen Monaten gestartet sei. In diesem Zeitraum habe man ohne Werbung bereits rund 30.000 Kunden für die neuen Digitalprodukte gewinnen können. UPC plane, heuer rund 100 Mio. Euro für den Generationswechsel auszugeben, ein Großteil davon fließe in die Endgeräte.
Bis 18. Mai entfallen für die neuen Angebote auch die 75 Euro Installationskosten. Das Angebot gilt auch für Bestandskunden von analogem Telekabel-TV und der ersten Generation von Digital-TV.
Die UPC MediaBox DVR kostet bei Digital TV Plus vier Euro pro Monat, bei Digital TV Start 5,90 Euro monatlich.
Notebooks für 299 Euro
Auch in Sachen Breitband setzt UPC mit seinen beiden Marken chello und Inode auf neue Geschäftsmodelle. Neukunden sollen ab März mit einem günstigen Notebook gelockt werden: Zum Preis von 299 Euro sollen mobile Rechner mit Vista Home, 1,27-GHz-Prozessor und 120 GB Festplatte angeboten werden. Genauere Spezifikationen gab UPC vorerst nicht bekannt.
Die Hardware komme dabei von Dell und Lenovo, so Schwanzer. Kunden, die das Angebot in Anspruch nehmen, müssen sich jedoch auf 24 Monate binden. Das Angebot soll in weiterer Folge auch auf Bestandskunden erweitert werden. UPC erwarte sich, in den nächsten Monaten "einige tausend" Geräte abzusetzen.
Für Inode wurden zudem neue Web&Phone-Pakete angekündigt, bei denen sämtliche Festnetzgespräche in Österreich gratis angeboten werden.
Außerdem gebe es ein neues Angebot mit 16 MBit Downstream, kostenlos und ohne Kaution dazu gibt es einen WLAN-Router [AVM FritzBox 7140].
Infrastruktur und Regulierung
Generell werde weiter in den Infrastrukturausbau investiert. 50 bis 70 Millionen Euro würden dafür jährlich laut Hintze aufgebracht.
"Wir haben europaweit das leistungsfähigste Kabelnetz", sagte Hintze. "Nun nehmen wir den nächsten Geschindigkeitsschub in Angriff." Durch die Aufrüstung auf EuroDocsis 3.0 würden Downloads mit 100 MBit über Kabel möglich, stellte Hintze der "Glasfaser-Euphorie" entgegen. Chello-Kunden können also 2008 mit weiteren Geschwindigkeits-Upgrades rechnen.
Die Regulierung in Österreich könne er nur kritisch beobachten. Es werde Hintze zufolge "viel moderiert und wenig reguliert". Das helfe erfahrungsgemäß meist den Ex-Monopolisten.
(futurezone | Nayla Haddad)