US-Experten drängen zu mehr Cybersecurity
Der kürzlich zurückgetretene Chef für Cybersecurity des US-Heimatschutzministeriums, Amit Yoran, hat die US-Regierung aufgerufen, mehr für Abwehrmaßnahmen gegen Viren, Hacker und andere Online-Bedrohungen zu unternehmen.
Yoran sprach bei einer Veranstaltung der Cyber Security Industry Alliance, eine Vereinigung von Sicherheitsexperten aus der Industrie, die mehr Ausgaben für Forschung zur Computer-Sicherheit und das Teilen von Infos über Bedrohungen mit Anbietern von Sicherheitslösungen für den privaten Sektor fordert.
Daneben soll ein Notfalls-Netz aufgebaut werden, dass in Situationen, wie jenem durch den Wurm "SQLSlammer" Anfang 2003 verursachten Ausfall großer Teile des weltweiten Internets, funktionsfähig bleiben soll.
Zudem soll der Cybersecurity-Chef mehr Bestimmungsmöglichkeiten erhalten, ein Punkt, der Yoran vor rund zwei Monaten dazu bewegt hat, nach knapp einem Jahr Amtszeit frustriert seinen Platz zu räumen.
Zwar hat das US-Repräsentantenhaus entsprechendes bereits ausgearbeitet, doch das Heimatschutzministerium konnte den Senat dazu bewegen, diesen Punkt bei dem Gesetz zur Reorganisation des US-Geheimdienstes auszulassen.
Ex-CIA-Chef will im Netz Recht und OrdnungMangelnde Unterstützung
Nach den Anschlägen vom 11. September wurde von der Regierung Bush im Februar 2003 eine Strategie zum Schutz des Internets und zur Sicherung von Informationssystemen vorgestellt.
Im Rahmen der "National Strategy to Secure Cyberspace" wollte die Regierung damit unter freiwilliger Mitarbeit der IT-Industrie die Anfälligkeit für solche Angriffe verringern und einen Notfallplan erarbeiten. Für die Koordination und Umsetzung ist das Heimatschutzministerium verantwortlich.
Zwar sei einiges passiert in dieser Zeit, doch es gebe von Seiten der US-Regierung nicht die notwendige Unterstützung, so RSA-Chef Art Coviello. Die Regierung solle die Schäden durch Angriffe aus dem Netz schätzen, kritische Infrastruktur wie Wasserversorgung besser absichern und den US-Senat zur Ratifizierung des Cybersecurity-Abkommens des EU drängen, so die Sicherheitsexperten.
Lawrence Hale von der Abteilung für Cybersecurity des US-Heimatschutzministeriums sagte, dass die 120 Personen der Abteilung bei zumindest einem Computer-Virus die Auswirkungen eindämmen konnten und bei der Ergreifung von Online-Kriminellen in 28 Ländern geholfen haben.
Der Forderungskatalog [pdf]