Vodafone dementiert Interesse an Sprint
Der weltgrößte Mobilfunkanbieter Vodafone führt nach eigenen Angaben zurzeit keine Gespräche mit Verizon Wireless über ein Übernahmeangebot für den kleineren US-Konkurrenten Sprint.
Damit dementierte das britische Unternehmen einen Bericht des "Wall Street Journal", der den Aktienkurs des Konzerns am Dienstag unter Druck setzte.
Die Zeitung hatte berichtet, Verizon Wireless erwäge ein Übernahmeangebot im Volumen von mindestens 40 Milliarden Dollar für Sprint und werde dabei von Vodafone unterstützt. Dadurch solle Sprint an einer Übernahme von Nextel gehindert werden.
Eine Offerte Verizons für Sprint ist trotz des Dementis noch nicht ausgeschlossen. Verizon Communications habe ein Auge auf Sprint geworfen, aber keine konkreten Pläne für eine Übernahmeofferte, mutmaßten Analysten.
Kein Kommentar von Verizon
Verizon selbst gab keine Stellungnahme ab. Vodafone ist mit 45
Prozent an dem zweitgrößten US-Mobilfunkanbieter Verizon Wireless
beteiligt, die übrigen 55 Prozent gehören dem Festnetzbetreiber
Verizon Communications.
Die Vodafone-Aktien büßten an der Londoner Börse rund 2,5 Prozent auf 138,22 Pence ein. Investoren befürchteten, Vodafone könne dieses Jahr nach der gescheiterten Offerte für AT&T Wireless erneut in einen Übernahmekampf verwickelt werden.
Experten rechnen im boomenden US-Mobilfunkmarkt bereits seit längerem mit einer weiteren Konsolidierung. In den USA ist die Verbreitung von Mobilfunktelefonen noch nicht so weit fortgeschritten wie in Europa oder Asien, so dass noch deutliche Kundenzuwächse zu erwarten sind.