28.12.2004

BILANZ 2004

Jahr der Verflechtung von Viren & Spam

Die Zahl der eindeutig als Viren identifizierten Programme durchbrach - von 1986 an gerechnet - im zu Ende gehenden Jahr 2004 das erste Mal die 100.000er Marke.

Allein im Spitzenmonat März zählten die Computer-Experten rund 1.800 neue Viren. Das geht aus dem "Viren und Spam Situationsbericht 2004" des österreichischen Anti-Virus-Herstellers Ikarus Software hervor.

Im Jahresrückblick waren es fünf Virenfamilien, die rund neun Hauptausbruchsphasen, so genannte Major-Outbreaks, verursachten.

Bis zu 74 Prozent der Mails sind Spam

Auch die unerwünschten Spam-Mails verstopften zuhauf die Post-Eingänge der einzelnen Anwender.

Je nach Spammer-Aktivität wurden zwischen 62 und 74 Prozent aller erhaltenen E-Mails in Österreich als Spam-Mails klassifiziert.

Zu den am stärksten vom E-Mail-Müll belästigten Usern gehören die österreichischen Unternehmen, in deren Mailboxen bis zu 200.000 Spam-Mails pro Tag landen.

Im Vergleich dazu liegt das Viren-Aufkommen an "ruhigen" Tagen bei 14 bis 16 Prozent aller Mails. Gleich nach der Startphase einer neuen Viren-Welle, den so genannten High-Outbreak-Phasen, können bis zu sechs von sieben E-Mails von einem Virus infiziert sein.

Verknüpfung von Viren und Spam

Mit Bagle, NetSky, MyDoom, Sasser und Sober zeichnet sich auch eine Trendwende zu meist kommerziellen Motiven, Computerviren zu schreiben, ab.

Die Virenschreiber versuchen die infizierten Maschinen zu kontrollieren und sie als Plattform, so genannten "Bots", zum Verschicken von Spam-Mails und Angriffe auf Systeme Dritter zu missbrauchen.

"Das kommerzielle Motiv, Spam und Viren-Technologie zu 'verknüpfen', bringt zusätzlich massiv Dynamik in das Entstehen neuer Bedrohungsbilder und liefert im Vergleich zu früher einen wesentlich höheren Output an neuen Viren und Spam", so Joe Pichlmayr von Ikarus.