Streit über Microsoft-Intel-Gemauschel
Chipsatz trotz schwacher Leistung für Vista zertifiziert
Wie die US-Tageszeitung "Seattle Post-Intelligencer" am Donnerstag berichtet hat, sind im Rahmen einer Konsumentenklage gegen Microsoft interne E-Mails vom Februar 2007 publiziert worden, die darauf hindeuten, dass das Unternehmen den Intel-Chipsatz 915 trotz unzureichender Grafikleistungen für Windows Vista zertifiziert hat. Das sei geschehen, um Intel beim Verkauf dieses Chipsatzes mit integriertem Grafikmodul zu unterstützen, so das Blatt.
Intel vs. Microsoft
Besagte Mail stamme von Microsoft-Manager John Kalkman, der auch Bedenken dahingehend geäußert habe, dass sich Microsoft mehr um Intels Gewinne sorge als um die Kritik, die von anderen Geschäftspartnern wie Hewlett-Packard und Wal-Mart gekommen sei. Auch interne Kritiker bei Microsoft hätten sich darüber beschwert, dass der zu schwache Intel-Chipsatz keine flüssige Bedienung von Windows Vista erlaube.
In einer ebenfalls bekanntgewordenen Mail des Microsoft-Managers Mike Ybarra vom Februar 2006 an Jim Allichin, den damaligen Chef der Windows-Abteilung, beklagte sich Ybarra darüber, dass sich Microsoft den Wünschen Intels beuge und den Chipkonzern bestimmen lasse, wie die Nutzer Windows wahrnehmen.
Die internen Informationen von Microsoft sind im Rahmen einer US-Sammelklage von Konsumenten an die Öffentlichkeit gelangt, die sich darüber beschwert haben, dass Microsoft zu schwache Rechner mit dem Prädikat "Windows Vista Capable" bezeichnet habe.
Sowohl Intel als auch Microsoft gaben zum Kern des laufenden Verfahrens keine Stellungnahmen ab.
(SeattlePI.com | futurezone)