05.01.2005

KATASTROPHEN

Ein Not-Funknetz für Österreich

Österreich verfügt über ein bestehendes Not- und Katastrophenfunknetz, das von heimischen Funkamateuren vor rund zwei Jahren aufgebaut wurde. Das Amateur Radio Emergency Network Austria [ARENA] stellt im Notfall die Kommunikation zwischen Katastrophen- und Krisengebieten in Österreich, Hilfsorganisationen, Regierungsstellen und Behörden her.

Im Wiener Rathaus steht die zentrale ARENA-Station, die aus vier UKW- und zwei Kurzwellen-Transceivern letzter Generation besteht. Die Ausstattung von Bezirkshauptmannschaften und Landesregierungen wird forciert.

Das eigentliche Netz bilden österreichische Amateurfunkstationen, die mit einer international vergleichsweise hohen Dichte von rund einer Station auf fünftausend Einwohnern das gesamte Land abdecken. Laut Angaben des Österreichischen Versuchssender-Verbands [OEVSV] ist das ARENA-Netz binnen weniger Minuten einsatzbereit.

Frequenzen und Bänder

Das ist schon deshalb wichtig, weil alle einschlägigen Erfahrungen - wie etwa das Lawinenunglück in Galtür - gezeigt haben, dass Handynetze für den Einsatz bei Katastrophen nur sehr beschränkt tauglich sind. Stromausfälle bzw. Überlastung der Switches an den Luftschnittstellen haben der Handy-Kommunikation unter den Helfern generell nur allzuschnell den Garaus gemacht.

Für den Nahbereich unter 100 Kilometern wickelt ARENA die Kommunikation - Daten, Fax und Sprache - im UKW-Bereich [2-Meter bzw. 70-cm-Band] ab, wenn dies durch Topographie des Katastrophen-Ortes möglich ist.

Dafür unterhalten die Amateurfunker ein sehr dichtes Repeater-Netzwerk. Das sind unbemannte UKW-Relaisstationen, die zum Teil mit Solarenergie betrieben werden. Ansonsten und für Fernverkehr greift man auf die gute alte Kurzwelle zurück.