Taliban sprengen Mobilfunkmast
Drohung gegen Handynetzbetreiber verwirklicht
Nach Ablauf eines Ultimatums an Mobilfunkanbieter haben die islamistischen Taliban-Milizen einen ersten Funkmast in Südafghanistan gesprengt. Die Aufständischen hätten am Freitag einen Mobilfunkmast in einer entlegenen Gegend im Distrikt Zherai in der Provinz Kandahar zerstört, sagte der Verwaltungschef des Distrikts, Neyaz Mohammad Sarhadi.
Tausende Menschen hätten nun kein Handysignal mehr. Die Taliban hatten den Mobilfunkanbietern am Montag ein dreitägiges Ultimatum gestellt, Handysignale in den von ihnen kontrollierten Gebieten zwischen 17.00 Uhr und 3.00 Uhr abzuschalten.
Drohung gegen Leib und Leben
Die Taliban drohten damit, Mobilfunkmasten zu zerstören und die Angestellten und Büros der Firmen anzugreifen, sollte ihre Forderung nicht erfüllt werden. Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid hatte gesagt, die US-geführten Koalitionssoldaten und die von der NATO kommandierte ISAF-Truppe nutzten Mobilfunksignale, um Aufständische aufzuspüren und anzugreifen.
Der am Freitag von den Rebellen zerstörte Mast gehörte nach Angaben Sarhadis der Firma Areeba, einem von inzwischen vier Mobilfunkanbietern in Afghanistan. Die Branche gilt als eine der lukrativsten des Landes.
(dpa)