Taliban sprengen erneut Mobilfunkmast
Polizei will Sicherheitsmaßnahmen verstärken
Drei Tage nach dem Ablauf eines Ultimatums an Mobilfunkanbieter in Afghanistan haben die radikalislamischen Taliban im Süden des Landes erneut einen Funkmast gesprengt.
Die Aufständischen hätten am Sonntag einen Mobilfunkmast nahe der Stadt Kandahar angegriffen und funktionsunfähig gemacht, sagte ein örtlicher Polizeisprecher.
Bereits am Freitag hatten Taliban-Kämpfer in dem entlegenen Distrikt Zherai der Provinz Kandahar einen Mast zerstört. Der Polizeichef der Provinz, Sayed Agha Saqib, kündigte an, Sicherheitsmaßnahmen rund um Telekommunikationsanlagen zu verstärken.
Ortung über Mobilfunksignale
Die Taliban hatten Mobilfunkanbietern vor knapp einer Woche ein Ultimatum gestellt und gefordert, Handysignale in den Rebellenhochburgen zwischen 17.00 Uhr und 3.00 Uhr abzuschalten. Sie drohten damit, Funkmasten zu zerstören sowie Angestellten und Büros der Firmen anzugreifen, sollte ihre Forderung nicht erfüllt werden.
Die Taliban werfen den US-geführten Koalitionstruppen und der von der NATO kommandierten Schutztruppe ISAF vor, Mobilfunksignale zu nutzen, um Aufständische aufzuspüren und anzugreifen.
(dpa)