Energiekennzeichen für PCs gefordert
Vor Beginn der IT-Messe CeBIT in Hannover pocht die Branche darauf, stromsparende Computer weltweit einheitlich zu kennzeichnen.
"Ich glaube, es ist eine Frage der Zeit, bis wir zu einer Standardisierung kommen", sagte IBM-Deutschland-Chef Martin Jetter, der dem Präsidium des Branchenverbands Bitkom angehört, am Montag im Vorfeld der IT-Messe.
In zwei bis vier Jahren könnte ein einheitliches Siegel die überwiegend nationalen Kennzeichen ablösen, sagte Jetter. Bisher tragen Computer und ähnliche Geräte Gütezeichen wie den "Energy Star" in den USA und den "Blauen Engel" in Deutschland.
Vorbild für das geplante internationale Signet könnte die europäische Energieklassifizierung von Haushaltsgeräten sein. Hier zeigen Buchstaben von "G" bis "A++" den Verbrauchern den Energieverbrauch etwa von Kühlschränken und Waschmaschinen an.
Mehr als eine Milliarde Computer weltweit erzeugen laut einer neuen Studie rund zwei Prozent der CO2-Emissionen und damit ebenso viel wie die Luftfahrtindustrie. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der englischen Umweltorganisation Global Action Plan, die sich der IT-Branche widmet.
EU-Aktionsplan erwartet
Die Marktforschungsfirma Gartner rechnet damit, dass sich auch die Gesetzgeber stärker mit stromsparender Computertechnik befassen und konkrete Energiesparziele vorschreiben werden.
"Die aktuelle politische Stimmung macht es wahrscheinlich, dass insbesondere in der EU konkrete Ziele und Maßnahmen definiert werden", teilte das Institut mit. "Gartner erwartet Reduktionsziele in der Größenordnung von 25 Prozent Reduktion bis zum Jahr 2020 und 60 bis 80 Prozent bis 2050."
(Reuters)