21.01.2005

SIEMENS

Zukunft der Handysparte weiter ungewiss

Siemens wird seinen Aktionären auf der Hauptversammlung am kommenden Donnerstag noch keine abschließende Strategie für das kriselnde Handygeschäft präsentieren.

"Es wäre übertrieben, schon auf der Hauptversammlung ein endgültiges Lösungskonzept zu erwarten", sagte der scheidende Konzernchef Heinrich von Pierer der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Nach wie vor hätten die genannten Optionen Bestand: "Sanieren, verkaufen, schließen oder kooperieren."

Von Pierer räumte ein, dass eine Schließung "viel Wert" vernichten würde. Alleine die Marke Siemens sei unerhört wertvoll. Zudem müsse der Konzern an Mitarbeiter und Kunden denken.

Sanierung machbar

Nach Ansicht des Aufsichtsratsmitglieds und Konzernbetriebsratschefs Georg Nassauer ist die defizitäre Handysparte durchaus sanierbar. "Das Geschäft kann man innerhalb eines Jahres drehen", sagte er laut einem am Freitag vorab veröffentlichten Bericht der Finanz- und Börsenzeitung "Euro am Sonntag". Ein Arbeitsplatzabbau in dem Geschäftsbereich sei aber nicht ausgeschlossen.

VA-Tech-Preis gerechtfertigt

In einer in dieser Woche veröffentlichten Studie der Unternehmensberatung Accenture für die "Wirtschaftswoche" werden eine zu langsame Reaktion auf neue Trends und eine im weltweiten Wettbewerb zu schwache Marke kritisiert.

Nach Angaben des Branchenbeobachters Gartner lag Siemens mit einem Marktanteil von 7,6 Prozent zuletzt weltweit nur auf Platz vier der größten Handyanbieter. Der Konzern selbst hält einen Marktanteil von 15 Prozent für notwendig, um mit dem Berich Geld zu machen.

Von Pierer wies unterdessen Spekulationen zurück, Siemens biete mit 65 Euro je Aktie einen zu hohen Preis für den österreichischen Anlagenbauer VA Tech.

"Wir wollten die Unsicherheit herausnehmen - im Interesse der VA Tech, ihrer Mitarbeiter und ihrer Aktionäre", so von Pierer. Es liege auch im Interesse der Anteilseigner, wenn Siemens den österreichischen Konzern schneller integriere und so Synergieeffekte schneller realisiere.

Nachfolger ist Klaus Kleinfeld

Grundsätzlich sei es nötig, bei VA Tech die Rendite zu steigern. "Wir werden schnell Programme verwirklichen, um mit Innovation und Wachstum die Profitabilität zu heben." Zu den Beschäftigungsgarantien für die Mitarbeiter stehe er aber ebenso wie sein designierter Nachfolger Klaus Kleinfeld.