Musikmesse Midem startet in Cannes
Mit mehr als 9000 Fachleuten aus der ganzen Welt beginnt am Sonntag die internationale Musikmesse Midem in Cannes.
Auf dem fünftägigen Branchentreffpunkt wollen Plattenbosse, Musikverleger, Künstler, Internet- und Mobilfunkexperten Wege aus der Krise der Musikindustrie finden.
Nach dramatischen Umsatzeinbrüchen der Plattenfirmen in den vergangenen Jahren gibt es für die Branche einen Hoffnungsschimmer: Der Absatzrückgang hat sich deutlich verlangsamt, das legale Geschäft mit Musik-Downloads aus dem Internet ist gut gestartet, und das Geschäft mit Klingeltönen sowie echten Songs für Handys verspricht sattes Wachstum.
Bei den Musikdownloads ist noch nicht entschieden, welches Geschäftsmodell langfristig den größeren Erfolg hat: die Bezahlung pro Download oder das Abo-Modell, bei dem für eine monatliche Summe beliebig viele Songs heruntergeladen werden können.
Langfristige Kundenbindung
Laut Napster-Chef Brad Duea, der auf das Abo-Modell setzt, hat
seine Variante mehr Bestand. "Damit bindet man Kunden langfristig
und hat eine sichere Einnahmequelle."
200 Millionen heruntergeladene Songs
Das sieht auch Dan Sheeran so, Vizepräsident des Softwareunternehmens RealNetworks, das den "Real Player" anbietet und den US-Abo-Dienst Rhapsody betreibt. "Die Abo-Dienste und Abo-Webradios in den USA haben heute schon vier Millionen Kunden", sagte er in Cannes. "Im Schnitt hören sich unsere Nutzer für acht bis zehn.Dollar im Monat 200 verschiedene Songs an - wir können damit profitabel arbeiten."
Gerade das sei beim Downloadgeschäft derzeit nicht möglich, obwohl sich der weltweite Markt für bezahlte Downloads im vergangenen Jahr auf 200 Millionen Songs verzehnfacht hat.
Das bestätigte auch Thomas Hesse vom.Plattenriesen Sony BMG. "Mit den derzeit üblichen 99.Cents pro Song kann keiner von uns Geld verdienen". Dies könne sich aber ändern, wenn der Markt weiter so wachse..Derzeit mache Onlinemusik nur rund 2,5 Prozent des gesamten Plattengeschäfts aus; im Jahr 2007 rechne er mit einem Anteil von 10 Prozent, so Hesse.