25.01.2005

VIDEO-SUCHE

Google stößt auf den TV-Markt vor

Auch Google stößt nun in das potenziell lukrative Geschäft mit TV-Inhalten vor.

Der Anbieter startete heute die Testphase für eine eigene Videosuche. Dabei werden zwar im Gegensatz zu Yahoo oder Blinkx keine Links zu Online-Videos, sondern nur Standbilder und kurze Beschreibungstexte zum Inhalt von bereits ausgestrahlten Sendungen angeboten. Derzeit werden unter anderem Sendungen von ABC, Fox News und NBC ausgewertet.

Der Service sei vergleichbar mit Google Print, bei dem Inhalte von Büchern ausgewertet werden - beide versuchen etwas, dass ursprünglich nicht online ist, online verfügbar zu machen, beschreibt Produktmanager John Piscitello das Projekt.

Offenbar will Google aber nicht nur seine Kompetenzen ausweiten, auch neue Geschäftsmöglichkeiten und die vielgerühmte Konvergenz von TV und Computer scheinen Grundlage für die Video-Suche zu sein.

Kein Vergrämen der Rechte-Inhaber

Im Gegensatz zu Google News bleiben die TV-Daten bei der Video-Suche erhalten, was darauf hinweist, dass Google noch mehr mit seiner Videosuche vorhat. Derzeit will es der Betreiber aber offensichtlich langsam angehen, auch um die TV-Betreiber nicht vorzeitig zu vergrämen.

So integriert Google die TV-Clips nicht in seine normale Online-Suche, damit werden mögliche Streitigkeiten mit den Rechteinhabern vermieden. Gleichzeitig könnte Google mit seinem Testlauf zeigen, dass auch die TV-Sender davon profitieren, wenn sie dadurch mehr Seher gewinnen können.

Google wolle den Studio-Bossen deutlich machen, dass der Anbieter mit ihnen kooperieren will, deutet etwa Forrester-Analystin Charlene Li den im Vergleich zur Konkurrenz eher zaghaften Versuch der Online-Videosuche.

Online-Videos sollen kommen

Die Tsunami-Katastrophe Ende letzten Jahres hat aber deutlich gezeigt, dass die User nicht Standbilder sondern auch online echte Videos sehen wollen.

Jenniver Feikin, Chefin von Google Video, kündigte an, dass Videos kommen werden, man wolle aber vorher noch die Rechte und mögliche Geschäftsmodelle abklären.

Auch das deutet auf ein größeres Vorhaben hin, schließlich scheinen die anderen Anbieter ihre Rechte bereits abgeklärt zu haben. "Wir haben eine konservative Sicht in Bezug auf das, was wir mit dem Content anderer Leute tun können", meint Jonathan Rosenberg von Google.

Google sei offen für jede Art der geldmäßigen Verwertung der Möglichkeiten. Über die Zeit werde sich herauskristallisieren, was das beste für den User und die Rechteinhaber sei, so Rosenberg.