Mitarbeiter-Überwachung wird strenger
In großen Unternehmen werden immer öfter Technologien eingesetzt, um die Mitarbeiter zu überwachen.
In Großbritannien ist nun eine Software vorgestellt worden, die nicht nur jeden einzelnen Tastenanschlag und jede Aktion, die an einem PC durchgeführt wurde, kontrolliert, sondern auch als rechtsverbindlicher Beweis für mögliche Vergehen akzeptiert wird.
Das System kontrolliert also jegliche Aktivitäten, speichert sie und findet strittige Dateien innerhalb weniger Minuten. Entwickelt wurde das Programm von der britischen Softwarefirma 3ami und dem Speicher-Spezialisten BridgeHead Software.
In Österreich überwacht jeder zweite Betrieb den kompletten E-Mail-Schriftverkehr seiner Mitarbeiter routinemäßig. 20 Prozent der österreichischen Unternehmen führen derzeit keine Kontrollen durch, behalten sich diese Möglichkeit allerdings für die Zukunft vor.
Halb Österreich wird im Büro überwachtDateien werden rückverfolgt
Das Überwachungs-Programm kann Unternehmen etwa helfen, gestohlene Daten aufzuspüren. Auf Knopfdruck listet die Software auf, ob eine Datei an jemanden verschickt, kopiert, ausgedruckt, gelöscht oder auf einem externen Medium gespeichert wurde.
Weiters überwacht das System etwa den Download von Pornos, die Verwendung rassistischer oder schikanöser Ausdrücke sowie das Kopieren von Firmenanwendungen für den Privatgebrauch.
Ironischerweise kam der Impuls für dieses Projekt im Rahmen des Gesetzes für Informations-Freiheit, das in Großbritannien mit 1. Jänner 2005 in Kraft getreten ist und Firmen unter anderem verpflichtet, ihre gesamten Daten auf bestimmte Zeit zu speichern.
Nach der internen Kommunikation wie z.B. bei E-Mails könnten Firmenchefs in Zukunft die Überwachung ihrer Mitarbeiter auch auf Zonen außerhalb der Firma ausweiten. Mittels GPS-fähigen Handys und der passenden Software können Arbeitgeber überprüfen, wo sich ihre Mitarbeiter gerade aufhalten. Manche Services geben zudem eine Warnung aus, sobald sich ein Angestellter in eine arbeitsunübliche Zone wie z.B. eine Bar oder einen Park begibt.
Mitarbeiter-Überwachung mit GPS-HandysDaten-Missbrauch in Firmen nimmt zu
Immer mehr Firmen sehen sich mit Daten-Missbrauch konfrontiert. Sabotage und Datenraub werden laut einer Studie der britischen "National Hi-Tech Crime Unit" [NHTCU] meistens von innerhalb einer Organisation verübt. 80 Prozent der mittleren und großen Firmen in Großbritannien wurden schon einmal OPfer eines sogenannten Cyber-Verbrechens.
Datenschützer befürchten jedoch, dass der Einsatz solcher Software am Arbeitsplatz nicht nur die Privatsphäre der Angestellten sondern auch die Beziehung zwischen dem Arbeitgeber und seiner Belegschaft bedroht.
Tim Ellsmore, Direktos von 3ami sieht dieses Problem jedoch nicht: "Es geht nicht darum, Dialoge zu ersetzen. Aber in gewissen Situationen ist man eben auf Beweise angewiesen."