27.01.2005

ÜBERNAHME

SBC will AT&T schlucken

Der zweitgrößte regionale US-Telefonkonzern SBC Communications befindet sich in Gesprächen zum Kauf der Telefongesellschaft AT&T für mehr als 16 Milliarden Dollar [12,3 Mrd Euro].

Dies hat die "New York Times" am Donnerstag online berichtet. Die Unternehmen nahmen keine Stellung.

Sollte das Geschäft abgeschlossen werden, wäre dies das Schlusskapitel in der 120-jährigen AT&T-Geschichte. Ein Zusammenschluss würde einige der größten Stücke des ehemaligen Telefonmonopols wiedervereinen, das 1984 zerschlagen worden war.

AT&T war vor zwei Jahrzehnten mit mehr als 90 Prozent Marktanteil dominierender Branchenführer gewesen. Jetzt liegt die Gesellschaft unter den US-Telefongesellschaften nur noch auf Platz vier.

Weiterer Umsatzrückgang erwartet

AT&T hat für 2005 einen weiteren Umsatzrückgang auf 25 bis 26 Milliarden Dollar prognostiziert. SBC hatte 2004 einen Umsatz von 40,8 Milliarden Dollar, das entspricht einem Plus 0,7 Prozent. Der SBC-Jahresgewinn für 2004 war um 30 Prozent auf 5,9 Milliarden Dollar gefallen.

Bei einer Übernahme erhielte SBC das wichtige AT&T-Telekomgeschäft mit drei Millionen Unternehmskunden in den USA und im Ausland, ein globales Hochleistungsnetz sowie das stark schrumpfende AT&T- Ferngesprächsgeschäft. AT&T hat noch immer rund 25 Millionen amerikanische Ferngesprächskunden.

SBC würde bei einer erfolgreichen AT&T-Übernahme auf einem Gesamtumsatz von etwa 66 Milliarden Dollar kommen. SBC, die bisherige Nummer zwei unter den US-Telekomkonzernen, würde damit fast zum Branchenführer Verizon aufrücken.