Klagen über Kosten der Data-Retention

Deutschland
04.03.2008

Die deutsche Internet-Branche schätzt die Kosten der Vorratsdatenspeicherung auf rund 330 Millionen Euro.

Der deutsche Internet-Wirschaft hat die hohen Kosten durch die umstrittene Vorratsdatenspeicherung beklagt. Allein die Software, die dafür an den Datenumschlagsknoten installiert werden müsse, koste die Anbieter von Internet-Zugängen Hunderttausende Euro, betonte Thomas von Bülow vom Branchenverband eco am Dienstag auf der Computermesse CeBIT in Hannover.

330 Millionen Euro Kosten

Insgesamt schätzt die Branche die Kosten auf 330 Millionen Euro. Bei der Vorratsdatenspeicherung werden die Daten zu Festnetz-, Mobilfunk und Internet-Verbindungen sechs Monate lang für mögliche polizeiliche Ermittlungen gespeichert.

Am vergangenen Freitag reichte der deutsche Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung [AK Vorrat] eine "Massen-Verfassungsbeschwerde" gegen die von der EU verordnete Überwachung, bei der sich mehr als 34.000 Bürger beteiligten, beim deutschen Bundesverfassungsgericht ein.

Warnung vor "Kollateralschäden"

Die Internet-Diensteanbieter wehren sich zugleich gegen Bestrebungen zum Beispiel der Musikbranche, die Überwachung von Urheberrechtsverletzungen auf ihre Schultern zu legen.

Die Zugangsanbieter könnten dafür nicht verantwortlich gemacht werden, sondern nur die Verursacher, betonte von Bülow. Er warnte vor "Kollateralschäden" für Unbeteiligte, wenn Angebote gesperrt würden.

In Österreich wurde die Umsetzung der EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung vorerst auf Eis gelegt.

(futurezone | dpa)