01.02.2005

ÄRGER

Mobilkoms "UMTS Plus" ist "irreführend"

Die österreichischen Mobilfunker T-Mobile, tele.ring, One und Hutchison ["3"] bereiten eine Klage gegen die mobilkom austria wegen "Irreführung des Konsumenten" mit dem neuen Angebot "UMTS Plus" vor.

Der Marktführer will sein GSM-Netz in ländlichen Regionen bis Mitte des Jahres mit der leistungsfähigeren Übertragungs-Technik EDGE - als Zwischenstufe zur dritten Mobilfunkgeneration UMTS - aufrüsten und vermarktet das Produkt unter dem Namen "UMTS Plus". Die Mitbewerber wollen dagegen nun gerichtlich vorgehen.

Gegenstand der Klage sei "die irreführende Bezeichnung der verwendeten Technologie als UMTS Plus", so die Argumentation von T-Mobile. Vom Marktführer werde nicht einmal der UMTS-Standard österreichweit erreicht, sodass die Bezeichnung "UMTS Plus" für die verwendete EDGE-Technologie wettbewerbswidrig sei.

Begrenzte Übertragungsgeschwindigkeit

Dem Konsumenten werde der unrichtige Eindruck vermittelt, dass die mobilkom österreichweit einen Standard eingeführt habe, der jenem von UMTS technologisch überlegen sei. Weiters wird die nicht zutreffende Behauptung der mobilkom bekämpft, dass die Bezeichnung "UMTS Plus" zu Gunsten der mobilkom "markenrechtlich geschützt" sei.

"Wir prüfen den Fall derzeit und bereiten eine Klage vor", berichtete Hutchison-Österreich-Chef Berthold Thoma. Die Bezeichnung "UMTS Plus" sei "mehr als irreführend". EDGE könne wesentlich weniger als UMTS - deshalb sollte es eigentlich "UMTS minus" heißen, meint Thoma. EDGE einzuführen sei nicht anderes, als die "alte Dampflokomotive GSM" für ihre letzte Fahrt nochmals aufzufrisieren.

Die Übertragungsgeschwindigkeit von EDGE sei zudem auf knapp über 100 kBit/s begrenzt, während UMTS jetzt schon auf 384 kBit/s komme. Zudem gebe es derzeit nur ein einziges Endgerät auf dem Markt, das UMTS und EDGE unterstütze, von Endgerätevielfalt könne hier nicht die Rede sein.

Mobilkom bleibt gelassen

"Wir prüfen derzeit eine Klage", hieß es auch von One. Das "UMTS Plus"-Angebot der mobilkom sei eine "Irreführung des Konsumenten" und "nicht sehr elegant", meinte One-Sprecher Florian Pollack am Dienstag.

Auch von tele.ring hieß es: "Die Juristen prüfen aktuell die Einbringung einer Klage gegen die mobilkom."

Die mobilkom austria sehe einer Klage gelassen entgegen, sagte mobilkom-Sprecherin Elisabeth Mattes. Man habe offensichtlich ein "gutes Angebot gelegt, das den Mitbewerb nervös macht". Eine Irreführung des Konsumenten sieht man darin nicht.