T-Mobile klagt wegen "UMTS Plus"
Der zweitgrößte österreichische Handynetz-Betreiber T-Mobile Austria hat den Marktführer mobilkom austria wegen des neuen Angebots "UMTS Plus" geklagt.
"Wir haben heute eine Wettbewerbsklage beim Handelsgericht Wien wegen Irreführung der Konsumenten eingebracht", so T-Mobile-Austria-Sprecherin Manuela Bruck.
Zudem habe man auch einen Antrag auf einstweilige Verfügung gegen die mobilkom-Kommunikation über dieses Angebot gestellt, so Bruck. Mit einer ersten Äußerung des Handelsgerichts rechne man angesichts der Semesterferien frühestens in zwei Wochen. Neben T-Mobile prüfen derzeit auch tele.ring, One und Hutchison ["3"] eine Klage.
Kein vollwertiges UMTS-Netz
Stein des Anstoßes sind die Pläne der mobilkom, das GMS-Netz in
ländlichen Regionen bis Mitte des Jahres mit der leistungsfähigeren
Übertragungstechnik EDGE - als Zwischenstufe zur dritten
Mobilfunkgeneration UMTS - aufzurüsten und das Produkt unter dem
Namen "UMTS Plus" zu vermarkten. Die Mitbewerber orten hier eine
Irreführung der Konsumenten, zumal es sich bei dem Netz nicht um ein
vollwertiges UMTS-Netz handle.
"Mehr als irreführend"
Dem Konsumenten werde durch den Produktnamen "UMTS Plus" der unrichtige Eindruck vermittelt, dass die mobilkom österreichweit einen Standard verwende, der jenem von UMTS technologisch überlegen sei, argumentiert T-Mobile.
Die Bezeichnung "UMTS Plus" sei "mehr als irreführend", meinte zuletzt auch Hutchison-Österreich-Chef Berthold Thoma. EDGE könne wesentlich weniger als UMTS - deshalb sollte es eigentlich "UMTS minus" heißen. "Was die mobilkom unter UMTS Plus anbietet, ist so, als würde man bei einem Auto Spikes montieren und es unter Vierrad Plus verkaufen", so One-Sprecher Florian Pollack.