10.02.2005

10. - 16. MÄRZ

Unterhaltung dominiert auf der CeBIT

Nach einigen schwachen Jahren kehrt in der PC-Branche langsam wieder Zuversicht ein. Mit Lösungen für die digitale Unterhaltung wurde ein lukrativer Markt erfolgreich erschlossen. Das Geschäft mit der Unterhaltungselektronik hat zuletzt trotz schwächelnder Konjunktur stetig zugelegt.

Noch im vierten Quartal 2004 war der PC-Verkauf im Endkunden-Segment nach Erhebungen von Gartner dagegen schlechter ausgefallen als erwartet. Als Grund nannte das Marktforschungsunternehmen vor allem fehlende Innovationen in der PC-Ausstattung. "Neue Entwicklungen in der digitalen Unterhaltung haben die Kunden deutlich mehr zum Kaufen angeregt."

Deshalb wird sich wohl auch auf der Computermesse CeBIT 2005, die von 10. bis 16. März in Hannover stattfindet, so ziemlich alles um das Wohnzimmer drehen. "Um das Aufstellen von Sofas, Sitzecken, Kommoden und Fernseher wird kaum ein Unternehmen herumkommen", schätzt Christian Anderka von Intel.

Der weltgrößte Chiphersteller selbst wird rund 60 bis 70 Prozent seiner Präsentationen dem digitalen Zuhause widmen. Einen Großteil des Rests wird der Schwerpunkt "digital Lifestyle" ausmachen - Anwendungen zum meist mobilen Nutzen und Verwalten von Musik und Videos.

Unterhaltung auf der CeBIT umstritten

Das digitale Wohnzimmer, das vernetzte Zuhause - diese Begriffe wurden bereits auf vielen CeBIT-Messen der letzten Jahre beschworen. Doch im kommenden März sollen die vorgestellten Lösungen ein ganz neues Attribut erhalten: Sie werden alltagstauglich.

Dabei treten die Schwergewichte der PC-Industrie auch auf der CeBIT 2005 in offene Konkurrenz zur Branche der Unterhaltungselektronik. Intel, Microsoft und Hewlett-Packard stellen ihre Konzepte vor, wie künftig der Computer als Schaltzentrale Filme, Bilder und Musik überall im Haus zur Verfügung stellt.

Die Unterhaltungselektronik ist inzwischen zwar fester Bestandteil der CeBIT - lange Zeit war das aber nicht unumstritten. "Wenn Technologien zusammenwachsen, muss das eine Universal-Fachmesse wie die CeBIT auch abbilden", sagt BITKOM-Geschäftsführer Bernhard Rohleder.

Es dürfe aber nicht das Bild entstehen, als sei die CeBIT vor allem eine "Handy- und Spielemesse". Im Gegenteil: Die CeBIT sei insbesondere eine Geschäftsmesse.

Wieder mehr Aussteller

Die CeBIT hat in diesem Jahr von der wieder anziehenden Branchenkonjunktur profitiert und ihren langjährigen Ausstellerschwund gestoppt.

Die Zahl von 6.115 Ausstellern liegt geringfügig höher als 2004 - damit ist die CeBIT allerdings weit entfernt vom Rekordjahr 2001 mit mehr als 8.500 Ausstellern.

Die Ausstellungsfläche ist geringer als im vergangenen Jahr. 306.000 Quadratmeter sind gebucht - 2004 waren es 312.000 Quadratmeter. Viele Unternehmen müssten sparen, heißt es bei der Deutschen Messe AG. Sie kämen zwar weiterhin zur CeBIT, mieteten aber einen kleineren Stand.