11.02.2005

DEFIZITÄR

Siemens hält an Handysparte fest

Der Technologiekonzern Siemens will sich bei seiner defizitären Handysparte vorerst auf eine Sanierung konzentrieren.

"Es ist doch klar: Ein Geschäft, das Verlust macht, das muss doch erstmal gefixt werden - so oder so", sagte Rudi Lamprecht, Mitglied des Siemens-Zentralvorstands, am Freitag am Rande eines Kongresses in München.

Lamprecht, bis vor kurzem Chef des Mobilfunkgeschäfts, schloss einen Verkauf oder eine Kooperation weiterhin nicht aus. Aber auch dann müsse das Geschäft vorher saniert werden. Eine Kooperation allein würde die Probleme nicht lösen.

Analysten drängten mehrheitlich auf einen zügigen Ausstieg des Münchener Technologiekonzerns aus dem Handygeschäft. Seit Monaten schon wird über die Zukunft des Bereichs spekuliert. Der ehemalige Vorstandschef Heinrich von Pierer hatte im November eine Sanierung, den Verkauf, die Schließung des Bereichs oder eine Kooperation als mögliche Optionen genannt.

Handysparte für Vermarktung wichtig

Lamprecht stellte klar, dass die Einbringung der Division in eine Partnerschaft allein die Probleme nicht löse: "Dann hat man erstmal noch gar nichts erreicht."

Auch ein Verkauf sei ohne die vorherige Sanierung schwieriger. "Wenn man das verkaufen will - hypothetisch, alles hypothetisch -, dann muss man das auch fixen, weil es besser ist, etwas zu verkaufen, was keine Verluste macht."

Das Vorstandsmitglied deutete - wie zuvor andere hochrangige Konzernvertreter - an, dass die Handysparte für Siemens auch zur Vermarktung des ganzen Konzerns in der Öffentlichkeit einen wichtigen Beitrag leiste.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2003/04 habe Siemens mit 51 Millionen verkauften Handys 51 Millionen Verbraucher erreicht. "Das ist ein großer Wert." Siemens stellt überwiegend Investitionsgüter her, die von den Konsumenten nicht unmittelbar wahrgenommen werden.