Negroponte sucht Nachfolger bei OLPC
"Wie Microsoft werden"
In einem am Mittwoch publizierten Interview mit dem US-Wirtschaftsmagazin "BusinessWeek" hat Nicholas Negroponte, Chef der Initiative "One Laptop per Child" [OLPC], angekündigt, sich aus der operativen Leitung des Projekts zurückziehen zu wollen.
OLPC habe "beinahe wie eine Terrorgruppe" funktioniert, die in den vergangenen drei Jahren "beinahe unmögliche Taten vollbracht" habe. Nun, so der Gründer des berühmten Media Lab am MIT, sei es an der Zeit, die Initiative "eher wie Microsoft" zu führen. Man wolle sich auch weniger um Hard- und Software als vielmehr um die Weiterentwicklung der Lernmethoden kümmern.
Reorganisation der Initiative
OLPC hat sich in den vergangenen Wochen reorganisiert und in vier Bereiche aufgeteilt, die sich um die Weiterentwicklung der Technologie, um den Vertrieb und das Marketing sowie um die Verwaltung kümmern sollen.
Obwohl die Initiative ihr eigentliches Ziel, bis Ende dieses Jahres 150 Millionen Kindern in Entwicklungsländern Zugang zu zeitgemäßen Informationstechnologien zu bieten, nicht erreichen konnte, ist OLPC sicherlich am derzeitigen Boom bezahlbarer Kleincomputer nicht unschuldig. Schließlich stammt auch der erfolgreiche Eee PC von Asus direkt von Intels Projekt "Classmate" ab, das als direkte Reaktion auf Negropontes Arbeit gegründet wurde.
(BusinessWeek | futurezone)