Verizon kauft MCI
Im Übernahmekampf um den Telekommunikationskonzern MCI hat sich US-Branchenführer Verizon gegen den Rivalen Qwest durchgesetzt.
Verizon hat heute den im vergangenen Jahr aus dem Konkurs gegangenen WorldCom-Konzern hervorgegangenen US-Anbieter MCI für 6,7 Mrd. Dollar übernommen
Das Angebot besteht aus einer Barzahlung und Aktien. Der MCI-Vorstand hat der Übernahme demnach bereits zugestimmt. Die Transaktion muss nun noch von den Aktionären und den Kartellwächtern genehmigt werden.
Das Verizon-Angebot bedeutet einen leichten Aufschlag auf den MCI-Börsenwert von 6,6 Mrd. Dollar am Freitag. Mit der Übernahme kann Verizon seine Palette von Telefon- und Datendiensten für große Unternehmen ausbauen.
Qwest unterliegt trotz höherem Angebot
Mit seinem Angebot blieb Verizon, die umsatzstärkste
US-Tekekommunikationsgesellschaft, unter dem des Konkurrenten Qwest,
der seine Offerte erst am Sonntag um eine Mrd. Dollar auf 7,3 Mrd.
Dollar erhöht hatte. Analysten hatten allerdings darauf verwiesen,
dass das Angebot Verizons wahrscheinlich auch bei einem niedrigeren
Kaufpreis für die MCI-Aktionäre attraktiver sein würde.
"Verizon muss sein Angebot nicht aufstocken, um es aus unserer Sicht für die MCI-Aktionäre ansprechender zu machen", sagte Daniel Zito von Legg Mason.
Neben einem größeren und besser strukturierten Festnetzgeschäft konnte Verizon zusätzlich mit seiner Mobilfunktochter Verizon Wireless punkten, der Nummer zwei auf dem US-Markt. Zudem biete Verizon die besseren Wachstumsaussichten, eine ausgeglichenere Bilanz und die Aussicht auf eine höhere Dividendenzahlung, sagte Zito.
SBC übernimmt AT&T
Mit dem Zusammenschluss setzt sich die Konzentration auf dem
US-Markt für Telefon- und Datendienste fort. Erst Ende Jänner hatte
das zweitgrößte Telekommunikationsunternehmen des Landes, SBC
Communications, angekündigt, seinen ehemaligen Mutterkonzern AT&T
für rund 16 Mrd. Dollar zu übernehmen und damit das
Firmenkundengeschäft kräftig auszubauen.