Billighandys für Schwellenländer
Der US-Handyhersteller Motorola wird ab Frühjahr Billigmodelle für Märkte in Schwellenländern liefern.
Die Mobiltelefone sollten weniger als 40 Dollar kosten, teilte der Branchenverband GSM Association am Montag am Rande des Mobilfunk-Weltkongresses in Cannes mit.
Motorola wolle in den Monaten April bis September sechs Millionen solcher Handys absetzen. Der GSM-Verband hatte eine Ausschreibung unter 18 Handybauern koordiniert, die sich um Aufträge in Schwellenländern bemühen.
Konkurrenz belebt das Geschäft
Analysten zufolge könnte der nun an Motorola vergebene Auftrag
den Preiskampf in der Branche verschärfen und einige Unternehmen vom
Markt drängen. Bisher wird das Geschäft im unteren Preissegment vom
finnischen Branchenführer Nokia und dem Münchner Siemens-Konzern
dominiert.
Die GSM Association geht davon aus, dass es in den Schwellenländern ein riesiges Marktpotenzial für Billiggeräte gibt. "Die Abdeckung der Mobilfunknetze umfasst etwa 80 Prozent der Weltbevölkerung, aber nur 25 Prozent der Menschen besitzen ein Mobiltelefon", sagte Ben Soppitt, Projektmanager des Schwellenländer-Programms beim Verband. Rund drei Milliarden Menschen in den von Mobilfunknetzen abgedeckten Gebieten könnten sich kein Handy leisten.
Derzeit liegt der niedrigste Preis für Mobiltelefone bei rund 50 Dollar. Dabei handelt es sich aber zumeist um ältere Modelle, die nur in kleineren Stückzahlen angeboten werden. Mobilfunkbetreiber benötigen aber eine zuverlässige Belieferung mit günstigen Geräten, um die Nachfrage auf potenziellen Märkten befriedigen zu können. Eine zweite Ausschreibung für die Zeit nach September soll bald folgen.