Siemens Österreich soll Geschäfte abgeben
Löscher will Auslandsgeschäft restrukturieren
Siemens-Chef Peter Löscher will dem Auslandsgeschäft des Technologiekonzerns eine neue Struktur verpassen. "Wir müssen die Siemens AG nicht in jedem Land komplett und identisch abbilden. Größere Länder werden künftig kleinere Länder betreuen, es wird regionale Zentren geben", sagte Löscher der Tageszeitung "Die Welt" vom Freitag.
Über die Zahl der Länderzentren werde derzeit diskutiert. "Weniger als zwei Dutzend in jedem Fall", so Löscher.
Österreich: Erweitern und abgeben
Siemens Österreich soll im Zuge dessen wie berichtet mehr Kompetenzen für Osteuropa erhalten. Gleichzeitig soll die Österreich-Tochter Geschäfte, die sie in den vergangenen Jahrzehnten unabhängig vom Konzern aufgebaut hat und einem der Kerngeschäftsbereiche des Konzerns zuzuordnen sind, wieder abstoßen. Die Gespräche mit München laufen noch.
Löscher hat die Konzernstruktur bereits verschlankt. Die zwölf Geschäftsbereiche wurden in die drei Sparten Energie, Medizin und Industrie zusammengefasst. Das könne zu einem Stellenabbau in der Verwaltung führen. "In bestimmten Bereichen wie der Verwaltung geht es nicht um mehr, sondern um weniger", sagte Löscher. Insgesamt werde Siemens jedoch Arbeitsplätze schaffen.
Vor Trennung von SEN
Von der kriselnden Telefontochter SEN wolle sich Siemens möglichst schnell trennen. "Wir sind mit Interessenten in weit fortgeschrittenen Verhandlungen." SEN habe in den vergangenen zwei Jahren mehr als eine Milliarde Euro Verlust erwirtschaftet.
Generell solle nach den zahlreichen Zu- und Verkäufen der vergangenen Jahre nun Ruhe einkehren. "Natürlich wird es immer Änderungen geben, aber finanziell erst mal nicht in den Größenordnungen wie in den vergangenen Jahren."
(APA | Reuters)