Die Zukunft des Apfels
Der Computer-, Software- und Musikplayer-Hersteller Apple hat in den letzten Jahren sein Profil drastisch verändert.
Einst ein Unternehmen, das sich mit eigener Hard- und Software zwar vom Rest der PC-Welt abhob, jedoch den Status eines Nischenplayers nicht ablegen konnte, hat sich Apple über den Umweg der Lifestyle-Schiene ein neues Gesicht zugelegt.
Apple ist wieder in aller Munde, im prosperierenden Musikplayer- und -download-Bereich ist das Unternehmen unangefochtener Marktführer.
Anlässlich einer Analystenkonferenz hat der Finanzchef von Apple, Peter Oppenheimer, Hinweise auf die künftige strategische Entwicklung des Unternehmens gegeben. Eines der vieldiskutierten Themen ist der "Halo"-Effekt oder die Frage, ob sich der reißende Absatz von iPods und iTunes-Songs auch auf die Computerverkäufe bei Apple auswirken wird.
Mehr als 40 Prozent sind Erstkäufer
Während sich der Marktanteil im PC-Bereich noch nicht verändert
hat, verweist Oppenheimer auf andere Zahlen, die mittelfristig einen
Umschwung bewirken könnten. So beträgt die Zahl der Erstkäufer von
Macs in den Apple Stores mittlerweile mehr als 40 Prozent. Auch
würden immer mehr Schüler und Studenten, die einen iPod besitzen, zu
den Notebookreihen iBook und PowerBook greifen.
Breites Preisspektrum im Musikplayer-Markt
Im Musikplayer-Markt deckt Apple mit Preisen zwischen 99 und 449 Dollar nach dem Relaunch von vor wenigen Tagen mittlerweile das komplette Spektrum ab. Die Preise sind im 50-Dollar-Takt gegliedert, sodass für jeden Käufer ein Gerät zum richtigen Preis vorhanden ist.
Ob sich die Verkäufe damit gegenseitig kannibalisieren, konnte Oppenheimer noch nicht beantworten. Er gibt zu, dass Apple mit der Preisgestaltung noch experimentiert und abwartet, wie die Konsumenten auf die neuen Preis reagieren.
In punkto Preis hat sich auch bei Apples Computermodellen einiges getan. Mit der Einführung des Mac mini, der 499 Dollar kostet, deckt Apple auch das untere Preissegment ab. Ein Schritt, der mehr als notwendig war - immerhin werden laut Oppenheimer drei Viertel aller PCs im Segment unter 800 Dollar verkauft.
Vertriebsnetz wird ausgebaut
Mit dem Mac mini liegt Apple zwar genauso wie beim günstigen eMac
unter der durchschnittlichen Gewinnspanne des Konzerns, kann aber
ungleich mehr Neukunden lukrieren. Gleichzeitig will Apple sein
Vertriebsnetz ausbauen und somit insgesamt mehr Geräte verkaufen.
Kein "Media Center" von Apple
Abgewandt hat sich Apple vom Konzept des "Media Centers": Auch der Mac mini soll nicht als digitale Multimedia-Zentrale im Wohnzimmer dienen. Die meisten Konsumenten, so Oppenheimer, wollen ihren Content am Hauptrechner behalten und diesen mittels eigener Geräte auf Fernseher und Hifi-Anlage streamen.
Auch dem tragbaren Videoplayer, wie ihn beispielsweise Sony mit der PSP propagiert, kann Apple nichts abgewinnen: "Unsere Ansicht ist, dass dieses Konzept nicht aufgeht."