Überwachung dämmt Kriminalität nicht ein
Seit Anfang 2005 dürfen in Österreich öffentliche Plätze mit Videokameras überwacht werden.
Eine Vorreiterrolle im Bereich der Videoüberwachung nimmt Großbritannien ein, wo bereits vier Millionen Kameras in Betrieb sind.
In London nehmen auf Häuser montierte Videokameras jeden Winkel der Stadt ins Visier. So können Personen und Fahrzeuge vom Monitor aus quer durch die Stadt verfolgt werden.
Laut einer Studie wird die Metropole von mehr als 500.000 Kameras überwacht, bei einer Bevölkerungsanzahl von 7,2 Millionen kommt auf 14 Einwohner eine Videokamera. Jeder Einwohner kann theoretisch Hunderte Male am Tag gefilmt werden.
Die neuen Technologien zur Videoüberwachung stehen auch am Sonntag um 22.30 Uhr in der Sendung "matrix - computer und neue medien" auf dem Programm.
Details zu "matrix" in oe1.ORF.atKein Rückgang der Kriminalität
Ob die kostspielige Videoüberwachung hält, was sie verspricht, ist Gegenstand zahlreicher Untersuchungen.
Eine aktuelle Studie im Auftrag des britischen Innenministeriums kam nun zu dem Ergebnis, dass die Kameradichte auf die Zahl der kriminellen Delikte wie etwa Gewaltverbrechen keinen Einfluss habe.
Eher verschiebe sich die Kriminaliität in Bereiche, welche die Kameras nicht erfassen, so Martin Gill, der Autor der Evaluierung.
"Die Annahme, dass es reicht, überall eine Kamera aufzustellen, und alles ist gut, ist also mit Vorsicht zu genießen," erklärt Gill im "Dimensionen"-Interview.
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