Suchmaschinen-Nutzer immer öfter untreu
US-Internet-Nutzer haben im Jänner dieses Jahres insgesamt mehr als vier Milliarden Anfragen an Suchmaschinen gestellt.
47 Prozent davon gingen an Google, an zweiter Stelle rangierte Yahoo mit 21 Prozent, MSN verbuchte 13 Prozent. Die restlichen 19 Prozent verteilten sich auf etwa 60 weitere Suchmaschinen, wie das Marktforschungsinstitut Nielsen/NetRatings in einer neuen Studie berichtet.
Doch die meisten Nutzer geben sich nicht mit einer Suchmaschine zufrieden, sondern greifen auf mehrere Anbieter zurück.
Google hatte im Jänner etwa 71 Millionen Unique-Suchende, über 41 Millionen davon verwendeten aber auch eine der anderen top gelisteten Suchmaschinen. Obwohl Google der Marktführer ist, griffen also immerhin 58 Prozent seiner Nutzer auch auf die Konkurrenz zurück.
Bei Yahoo und MSN ist der Anteil der "untreuen" Nutzer noch höher.
Google gilt zwar nach wie vor als beliebtester Suchdienst, doch die anderen Anbieter holen auf. "Es ist noch immer kein Kopf-an-Kopf-Rennen, aber der Abstand wird kleiner", so Danny Sullivan, Herausgeber von Search Engine Watch.
Konkurrenz ist Google auf den FersenUntreue als Gefahr und Chance
Dass Google die Suchmaschine ist, die es zu schlagen gilt, ist klar. Doch dass selbst der Marktführer nur einen relativ kleinen Teil seiner Nutzer exklusiv "besitzt", gibt zu denken.
Das bedeutet nämlich für alle etablierten Betreiber auf dem Markt sowohl eine Chance als auch eine Gefahr und zeigt, wie wichtig die ständige Verbesserung und Innovation der Produkte ist.
Googles Mitbewerber holen im Kampf um den Suchmaschinen-Thron weiter auf. So nahm die Zahl der Yahoo-Nutzer seit Juni 2004 um 20 Prozent zu, MSN konnte im selben Zeitraum ein Plus von 30 Prozent verbuchen.
Eine Umfrage des "New Scientist" unter WWW-Professionals ergab nahezu einhellig den Tenor, dass die MSN-Suche Google technisch bereits eingeholt hat.
"Microsoft hat Google technisch eingeholt"Wettbewerb geht weiter
Der Wettbewerb nimmt keineswegs ab. In letzter Zeit versuchen sich die Anbieter verstärkt mit lokalen Angeboten und der Erweiterung der Suchfunktion auf den Desktop voneinander abzuheben.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die bezahlten Sucheinträge, die bei den meisten Anbietern den größten Teil der Umsätze ausmachen. Was bisher relativ unkompliziert in Form von zur Verfügung gestelltem Platz funktionierte, wird künftig aber mehr Aufwand brauchen, wenn sich das Wachstum fortsetzen soll.
Dabei müssen die Betreiber Vorsicht walten lassen, um ihre Nutzer nicht zu vergraulen. Bisher werden gesponserte Einträge nämlich von den Nutzern in erster Linie geduldet, weil sie nicht zu aufdringlich sind.
Eine Studie von Pew Internet and American Life Project kam kürzlich zu dem Ergebnis, dass viele Nutzer die bezahlten Ergebnisse von den normalen nicht unterscheiden können.
Die Untersuchung ergab, dass nur rund jeder Sechste bezahlte Werbeeinträge von normalen Suchergebnisse unterscheiden kann, obwohl jeder Dritte davon weiß.
US-User vertrauen Suchmaschinen "blind"