Millionenforderung an Nokia

deutschland
11.03.2008

Das deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen fordert im Streit über die Schließung des Bochumer Werks 60 Millionen Euro an Subventionszahlungen von Nokia zurück.

Die nordrhein-westfälische Landesregierung teilte am Dienstag mit, sie verlange vom finnischen Handyhersteller Subventionen plus Zinsen in einer Gesamthöhe von fast 60 Millionen Euro zurück.

Nokia habe in seinem Bochumer Werk die mit den Finanzhilfen verbundenen Arbeitsplatzzusagen nicht erfüllt. Den Anspruch will das Land notfalls vor Gericht durchsetzen.

Frist bis zum Monatsende

Nordrhein-Westfalen setzte dem weltgrößten Handyhersteller eine Frist bis zum Monatsende zur Rückzahlung der Summe. Zahlt der finnische Konzern nicht, droht das Wirtschaftsministerium mit einer Klage.

Es handle sich um den höchsten Rückforderungsanspruch in der Geschichte des Landes gegenüber einem einzelnen Unternehmen, berichtete das Ministerium.

Nokia weist Forderungen zurück

Nokia wies die Forderungen am Dienstag umgehend zurück. "Wir bleiben dabei, dass wir alle Auflagen sowohl was die Mitarbeiterzahl, als auch was die zugesagten Investitionen angeht, erfüllt haben."

Der Konzern haben außerdem regelmäßig der öffentlichen Hand Rechenschaft darüber abgelegt, wie sich die Mitarbeiterzahl zusammensetze. Dabei sei nie beanstandet worden, dass sich die geforderte Stellenzahl aus Festmitarbeitern und Mitarbeitern von Drittfirmen zusammengesetzt habe. "Wir gehen weiter davon aus, dass wir uns da korrekt verhalten haben", sagte die Sprecherin.

Werkschließung Ende Juni

Nokia hatte kürzlich angekündigt, das Handywerk in Bochum am 30. Juni zu schließen. Die Produktion soll nach Rumänien und in mehrere andere Länder verlegt werden.

Ein neues Nokia-Werk im rumänischen Cluj [Klausenburg] hat seine Produktion bereits aufgenommen.

(futurezone | AFP)