Mobilfunker streiten um "Telefon-Maut"
Nach der Vorlage eines Positionspapiers zur Vereinheitlichung der Terminierungsentgelte ["Telefon-Maut"] durch den Telekom-Regulator in dieser Woche geht der Ärger in der österreichischen Mobilfunkbranche weiter.
Das Modell, das eine Schritt-für-Schritt-Absenkung und Vereinheitlichung der Entgelte ab 1. November bis Ende 2011 vorsieht, bevorzuge die kleinen Betreiber, entgegnete die mobilkom austria am Freitag in einer Pressemitteilung.
Tele.ring und Hutchison haten im Vorfeld kritisiert, dass das Modell ein "offensichtlich politisch motiviertes Förderprogramm für die großen etablierten Mobilfunkbetreiber, in erster Linie für die mobilkom austria" sei.
Billigere Telefongebühren
Für den Konsumeneten bedeutet die Schritt-für-Schritt-Senkung der
Terminierungsentgelte billigere Gespräche vom Festnetz in Handynetze
und für netzexterne Handygespräche.
Die mobilkom könne die Aufregung der beiden kleinsten Mobilfunkbetreiber "weder nachvollziehen noch verstehen oder akzeptieren", so der Marktführer.
Tele.ring und Hutchison würden derzeit bei gleicher Leistung beinahe doppelt so viel kassieren wie sie an die mobilkom zahlen müssten, die mobilkom finanziere ihre Mitbewerber dabei mit rund 40 Mio. Euro pro Jahr.
Der Regulator zementiere vielmehr diese Subventionierung ein statt freien Wettbewerb zu ermöglichen. In den kommenden fünf Jahren werde die mobilkom daher die anderen Mobilfunkbetreiber in Summe mit rund 180 Mio. Euro unterstützen müssen.