Nächste Konsolengeneration wird konkret
Durchschnittlich alle fünf Jahre soll eine neue Spielekonsolen-Generation auf den Markt kommen - und die Zeichen stehen für heuer entsprechend auf Sturm.
Wenn am 17. Mai im Vorfeld der Gamemesse Electronic Entertainment Expo [E3] in Los Angeles die ersten Pressekonferenzen beginnen, wird sowohl von Sony als auch Microsoft und Nintendo die Vorstellung eines Prototyps der neuen Konsolen-Generation erwartet.
Anlässlich der Game Developers Conference [GDC] in San Francisco hat Nintendo, ansonsten eher spärlich mit Informationen zu neuen Produkten, vorerst einmal erste Einblicke seiner neuen Konsole mit dem Codenamen "Revolution" gegeben.
Zwar hielt sich der Hersteller zu einem etwaigen Launchdatum noch bedeckt, doch Nintendo-Chef Saturo Iwata versprach in seiner Keynote drahtlosen Internetzugang [WLAN] für die Revolution.
Die Revolution soll zudem den Prozessor "Broadway" von IBM und ein Grafik-Chipset von ATI mit dem Codenamen "Hollywood" mit sich bringen.
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Als wichtigste Ankündigung bezeichneten Beobachter jedoch das Versprechen Iwatas, dass die Revolution abwärtskompatibel sein soll, also auch Spiele von der aktuellen Konsole GameCube damit spielbar sind.
Abwärtskompatibilität wird als einer der wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg eines neuen Spielsystems erachtet, weil die Kunden sich nicht vollständig mit neuen und zu Beginn sehr teuren Spielen für ihr neues System eindecken müssen.
Mindestens ebenso wichtig sind aber auch neue Spiele, die die Fähigkeiten der neuen Konsolen ausnutzen können und damit zum Kauf anreizen.
Zumindest die auf der GDC anwesenden Entwickler gehen davon aus, dass die Entwicklung neuer Spiele für die neuen Konsolengenerationen bedeutend schwieriger werden wird - was für den User bedeuten könnte, dass auch auf Grund der dadurch höheren Kosten weniger Spiele auf den Markt kommen.
Während Sony mit der Abwärtskompatibilität bereits bei der PSone und PS2 Erfolg hatte und das laut Gerüchten auch für den Nachfolger PS3 plant, hält Microsoft bisher an der Strategie fest, dass die Xbox 2 [auch bekannt unter Xbox 360 oder Xenon] nicht zur ersten Generation kompatibel sein soll.
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"Ich denke, sie [die neuen Konsolen] werden einen neuen Standard definieren", meint etwa Marco Spitoni vom italienischen Entwicklerstudio Milestone. Er befürchte aber, dass viele Entwickler auf Grund technologischer und finanzieller Limits den Sprung nicht schaffen werden.
Auch Peter Hajba, Spieleentwickler bei Remedy Entertainment, stimmt dem zu. Die Entwickler-Teams müssten größer werden, entsprechend auch die Budgets. Als Kehrseite erwartet er, dass weniger Spiele dafür auf den Markt kommen könnten.
Manche Entwickeler erwarten, dass vor allem Sonys Cell-Prozessor die Spieleentwicklung im Vergleich zu Nintendos und Microsofts Produkt deutlich schwerer machen soll. Diesen Ruf hatte allerdings auch die PS2, die nun am Ende ihres Zyklus' mit einem sehr großen Spielesortiment aufwarten kann.
Tim Stellmach, der für Vicarious Visions arbeitet, erwartet zudem von Nintendo weitaus mehr Innovationsfreudigkeit als von der Konkurrenz. Auf Grund des dritten Platzes bei der weltweiten Verbreitung könnte der Hersteller bei der Revolution eine experimentellere Herangehensweise als Microsoft oder Sony wagen, während Microsoft für die beste Präsentation und Sony für das das beste Allround-Produkt Kudos bekommen könnten.