Die Xbox bekommt einen Shop
Mit der neuen Konsolengeneration von Microsoft ergeben sich nicht nur für Gamer neue Möglichkeiten.
Die Game-Entwickler werden laut Microsoft-Plänen gleich von vornherein einen Zugang zu einem Shop für zusätzliche Spielinhalte wie Game-Levels, neue Autos und nützliche Gegenstände in ihre Spiele für die nächste Xbox-Generation integrieren.
Während der Plan als Versuch des Herstellers gedeutet werden kann, mehr Gamer für sein Online-Service Xbox Live zu begeistern, könnten auch die Spielehersteller von den Einnahmen profitieren.
Manche Studios erhoffen sich bis zu fünf Millionen Dollar an zusätzlichen Einnahmen aus dem Verkauf etwa neuer Level. Mit immer neuen Angeboten könnten aber auch die Spiele selbst interessant bleiben.
Mit seinem Online-Service Xbox Live hat sich Microsoft in den letzten Jahren nicht nur Freunde gemacht. Mit dem Plan, das ganze Service alleine zu verwalten und die Game-Studios nicht an den Einnahmen zu beteiligen, hat der Hersteller den größten Spieleproduzenten Electronic Arts [EA] dermaßen verärgert, dass EA ein Jahr lang keine Spiele für Xbox Live produzierte.
EA-Games nun auch für Xbox OnlineHohe Kosten und hohe Risiken
Bereits jetzt zehren langwierige Entwicklungen immer komplexer werdender Spiele an den teils knappen Geldreserven der Game-Studios. Mit den neuen Konsolengenerationen könnte sich das Problem noch verschärfen.
Bei der Game Developers Conference in San Francisco zeigten sich einige Entwickler besorgt, dass die Entwicklung neuer Spiele für die neuen Konsolengenerationen bedeutend schwieriger werden wird.
Dadurch würden sich Entwicklungszeiten und auch die Kosten deutlich erhöhen. Da nicht jedes Spiel ein Kassenschlager ist, könnten die Ausgaben nicht alleine über den Verkauf immer hereingespielt werden.
Mit den zusätzlichen Einnahmen, die zwar in dem Fall ein Cent-Geschäft werden dürften, könnten die Entwickler ihren Gewinn aufbessern - und gleichzeitig das Interesse am Spiel selbst frisch halten.
Da Xbox und Xbox Live proprietäre Systeme sind, kommen sowohl Gamer als auch Entwickler bei der Abwicklung der Geschäfte nicht an Microsoft vorbei. Inwieweit die Einnahmen zwischen Microsoft und den Studios aufgeteilt werden, wurde nicht bekannt.
Xbox Live sperrt getunte Konsolen ausCam Ferroni, Chef von Xbox Live, kann sich vorstellen, dass die Xbox-Spieler in Zukunft ihre Gegenstände auch untereinander verkaufen und tauschen könnten, so wie es jetzt bereits bei PC-Games über Online-Börsen wie eBay passiert.
Nächste Konsolengeneration wird konkretBedenken der Gamer-Community
Microsoft selbst glaubt, dass die User auch im Spiel nach immer mehr Möglichkeiten suchen, sich voneinander abzuheben und daher nach den entsprechenden Möglichkeiten verlangen werden. Wenn die Studios nicht daran glauben, dann solle der Markt darüber entscheiden, so J Allard von Microsoft.
Edward Castronova von der Indiana University schätzt, dass für Gegenstände aus PC-Games bei Online-Börsen zwischen 100 und 800 Millionen Dollar ausgegeben werden.
Microsoft weise die Entwickler nun darauf hin, dass ihnen dieser potenzielle Geldfluss bei der Xbox abhanden kommen würde, wenn sie den Shop nicht in ihr Spiel integrieren würden, so Castranova.
Die Gamer-Community befürchtet allerdings, dass die Entwickler mit dieser neuen Möglichkeit nun halb fertige Spiele auf den Markt bringen und für zusätzliche Features erneut Geld verlangen könnten.
Oder dass sich jeder, der genug Geld hat, die notwendigen Dinge kaufen kann, um aus dem jeweiligen Spiel als Sieger hervorzugehen.
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