Musikumsatz weiterhin rückläufig
Im Jahr 2004 wurden in Österreich insgesamt 234 Millionen Euro für Musik ausgegeben. 2,7 Millionen Käufer erwarben insgesamt 17,5 Millionen Tonträger.
Der Umsatz lag zwar um 6,9 Prozent unter jenem des Vorjahres, 2003 ließen sich die Österreicher Musik noch 251,1 Millionen Euro kosten.
Anfang 2005 drehte sich der Musikmarkt jedoch erstmals wieder ins Plus.
"Ein durchwachsenes Jahr mit Happy End", kommentiert Franz Medwenitsch, Geschäftsführer des Verbands der Österreichischen Musikwirtschaft [IFPI Austria], das Ergebnis.
Ab 2006 wieder Wachstum
"Es ist noch ein weiter Weg, aber es gibt Gründe für einen
vorsichtigen Optimismus", so Medwenitsch weiter. Für das laufende
Jahr sei mit einer weiteren Marktstabilisierung zu rechnen, ab 2006
wieder mit einem leichten Marktwachstum.
Mehr Klingeltöne und Downloads
Der legale Download-Markt konnte sich 2004 etablieren, über 190.000 Käufer nutzten bereits einen der fünf österreichischen Online-Shops.
Ebenfalls stark gewachsen ist der Musikvertrieb via Handy in Form von Klingeltönen, Ringbacktones und ganzen Songs.
Der Anteil von Musik via Handy bzw. Internet liegt bei jeweils 0,3 Prozent am Gesamtmarkt.
Die österreichischen Musikkäufer konnten sich 2004 auch mit der Musik-DVD anfreunden, das Umsatzplus des hochauflösenden Formats lag bei 40 Prozent.
Mit einem Marktanteil von sieben Prozent liegt die Musik-DVD damit noch lange vor den Musik-Singles [drei Prozent] hinter dem Musikalbum auf CD an zweiter Stelle in der Käufergunst.
Urheberrechtsunterricht an den Schulen
Ab Herbst 2005 will die IFPI an Österreichs Schulen freiwilligen
Urheberrechtsunterricht anbieten. Mit Exkursionen in Tonstudios, zu
Konzerten und in Plattenfirmen soll den Jugendlichen der Wert
geistigen Eigentums vor Augen gehalten werden.
Seit Herbst 2004 erste Klagen
Im letzten Herbst erweiterte die Musikindustrie ihre psychologische Kriegsführung gegen Musikpiraten um erste Klagen gegen Großanbieter von Songs in Tauschbörsen.
Um einem Verfahren vor Gericht aus Angst vor den hohen Kosten zu entgehen, gingen die so Abgemahnten allesamt auf die Schadenersatz-Forderungen der IFPI ein. Kein Verfahren wurde vor Gericht durchgefochten.
Reine Downloader wurden bisher nicht belangt, da die Rechtslage hier selbst unter Juristen umstritten ist, erst ein Gerichtsurteil zu dieser Problematik wird Klärung bringen.
Der Ansicht der Musikindustrie, die naturgemäß jeden Download als illegal betrachtet, steht die Rechtsmeinung gegenüber, dass Downloads zum Zweck des Privatgebrauchs immer zulässig sind.
IFPI zieht erste Klage-BilanzUSA erstmals wieder mit Zuwachs
Weltweit ist der Umsatz der Musikindustrie 2004 zwar zum fünften Mal in Folge, aber nur noch um 1,3 Prozent gesunken.
In den USA stiegen die Verkäufe gar zum ersten Mal seit 1999 wieder an [2,3 Prozent].
In Deutschland verringerte sich der Umsatz dagegen nochmals um 4,2 Prozent, in Großbritannien um 1,6, in Spanien um 12,5 und in Frankreich um 14,8 Prozent.