Die Kehrseite von Apples neuem "Ruhm"
Im vierten Quartal stieg der Anteil Apples am US-Desktop-Markt um 0,7 Prozent auf 2,9, berichtet das Marktforschungsunternehmen IDC.
Wenn das Wachstum im selben Maße fortschreitet, was vor allem durch den Launch des Mac mini und den damit offenbarten Drang auf den Massenmarkt nicht unwahrscheinlich sei, könnte der Hersteller mit seinem Betriebssystem Mac OS X laut Morgan Stanley schon bald fünf Prozent erreicht haben.
Damit wäre Apple nach den Zahlen aus 2004 auf Platz vier der Computerhersteller angelangt und läge nur knapp hinter IBM. Das ist zwar im Vergleich zur Windows-Dominanz nicht viel, bedeutet aber fast eine Verdoppelung in einem relativ kurzen Zeitraum.
Der steigende Absatz hat laut dem Sicherheitsunternehmen Symantec aber auch eine Kehrseite.
Vor allem der iPod "bekehrt" offenbar immer mehr eingefleischte PC-User, so eine Studie des Finanzanalysten Piper Jaffray. Demnach haben sechs Prozent der iPod-User ihrem PC bereits den Rücken gekehrt und einen Mac gekauft. Weitere sieben Prozent planen in näherer Zukunft einen Umstieg.
Die Zukunft des ApfelsGrößere Angriffsfläche für Viren
Die zunehmende Verbreitung der Mac-Rechner bringe nämlich ein Ende für die allgemeine Wahrnehmung von Mac OS X als eines der sichersten Betriebssysteme.
In seinem jüngsten Sicherheitsreport berichtet der Hersteller von Norton-Antivirus von 37 schweren Sicherheitslücken in Apples Betriebssystem.
Für diese Lücken habe es zwar in fast allen Fällen auch Patches gegeben, dennoch prophezeit der Hersteller von Anti-Viren-Software, dass sich das Mac OS zunehmend zum Ziel für Viren und böshafte Angriffe entwickelt, die im Allgemeinen eher mit Microsofts Windows assoziiert werden als mit Unix-basierten Systemen.
Nur durch die geringe Verbreitung habe es sich bisher für Angreifer nicht rentiert, Viren für Macs zu programmieren, so Symantec.
Der britische Anti-Viren-Spezialist Sophos warnte erst im Oktober vor einem neuen Schädling, der es auf Mac-OS-X-Rechner abgesehen hat. "Renepo" versucht, Firewalls und andere Sicherheitssoftware von Apple-Rechnern zu deaktivieren und die Kontrolle über das Gerät zu übernehmen.
Schädling "Renepo" greift Mac-Rechner anSchlechte Noten für Sicherheit
Trotz einer stärker werdenden Bedrohung sei die Zahl der Sicherheitslücken in Mac OS X aber im Vergleich zu Windows, das immerhin auf etwa 90 Prozent der weltweiten Rechner läuft, immer noch sehr gering, so Symantec-Manager John Donovan.
Eine Studie des Security-Dienstleisters Secunia stellte dem Apple-Betriebssystem bereits im Vorjahr keine guten Noten aus.
Die dänische Firma kam zu dem Schluss, dass Windows sicherer sei, als man denkt, es um die Sicherheit in Mac OS X hingegen schlimmer bestellt sei als angenommen.
2003 zählte Secunia 36 veröffentlichte Security-Advisorys für das Apple-Betriebssystem, 61 Prozent der Lücken konnten aus der Ferne ausgenutzt werden und 32 Prozent davon ermöglichten die Kontrollübernahme über das System. 33 Prozent der OS-X-Löcher wurden dabei als kritisch eingestuft.
Zum Vergleich: Secunia zählte im selben Zeitraum 46 Gutachten zu Windows-XP-Professional-Lücken, 48 Prozent davon erlaubten Attacken aus der Ferne, 46 Prozent gewährten den Systemzugriff. 30 Prozent der Löcher wurden als kritisch eingeordnet.
"Mythos vom sicheren Mac OS X widerlegt"