T-Mobile Austria

IPhone-Verkauf in Österreich gestartet

13.03.2008

Am Freitag hat T-Mobile den Verkauf des iPhone in Österreich gestartet. Das Apple-Handy kostet 399 bzw. 499 Euro bei 24-monatiger Vertragsbindung, die monatlichen Tarife 39 bzw. 55 Euro.

"Wir sind stolz, als fünftes Land der Welt und erstes kleines Land das iPhone anbieten zu können", sagte Robert Chvatal, Geschäftsführer von T-Mobile Österreich, Donnerstagabend im Designambiente des Style Hotel in Wien vor Journalisten. "Es ist interessant, innovativ, einzigartig. Ich habe stundenlang damit gespielt, und ich war begeistert."

Wie viele iPhones man in den nächsten Wochen absetzen will, möchte man bei T-Mobile nicht beziffern. Man habe jedenfalls "genug Geräte auf Lager, um den Bedarf zu decken", so Chvatal.

Die Tarife

T-Mobile Austria bietet das iPhone in der Acht-GB-Version ab 399 Euro und die 16-GB-Version ab 499 Euro an. Die Kunden können zwischen zwei Tarifen wählen: Der "Classic"-Tarif ist für eine Grundgebühr von 39 Euro inklusive 1.000 Freiminuten in alle Netze erhältlich. Eine SMS zu versenden kostet 25 Cent.

"Fair Use" statt "Flat"

Mit dem "Supreme"-Tarif bekommen Kunden einen "All inclusive"-Tarif für 55 Euro monatlich: null Cent in alle Netze und 1.000 SMS. T-Mobile schreibt in seiner Aussendung von einem "Flat"-Tarif, was hier allerdings bedeutet: pro Monat jeweils 1.000 Minuten netzintern, ins Festnetz, zur T-Mobile-Box und anderen Mobilfunknetzen.

Beim "Classic"-Tarif sind nur insgesamt 1.000 Minuten in alle Netze inkludiert. Beide Tarife haben ein Drei-GB-Datenpaket inkludiert, "Visual Voicemail" und Zugang zu allen 165 T-Mobile-Hotspots österreichweit.

Apple verdient mit

Im Gegenzug zum Exklusivvertrieb und der Gerätesubvention muss T-Mobile Hersteller Apple am Umsatz der iPhone-Kunden beteiligen.

Bei wie viel Prozent der Apple-Anteil liegt, darüber verrät man bei T-Mobile freilich nichts.

Bisher war das iPhone in den USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien im Handel, nun kamen Österreich - und zeitgleich auch Irland - dazu.

Schon bisher waren ungefähr 1.000 "inoffiziell" importierte iPhones im Netz des zweitgrößten Mobilfunkers des Landes unterwegs. Anhand der IMEI-Nummer des Handys kann der Betreiber das genutzte Modell feststellen.

Ausstieg nicht möglich

Eine vorzeitige Kündigung des iPhone-Vertrages ist nicht möglich. Die Grundgebühr muss volle 24 Monate bezahlt werden. Vertragsfrei, wie etwa in Frankreich per Gesetz verpflichtet, wird das iPhone hierzulande nicht angeboten.

Auch das Entsperren des Geräts ist erst nach Ablauf der 24-monatigen Bindungsfrist gestattet. T-Mobile bietet das dann für 35 Euro an.

Ein weiterer Wermutstropfen: Das iPhone beherrscht immer noch nicht den schnellen Mobilfunkstandard UMTS, sondern nur EDGE. Sinnvoll ist die Nutzung vieler Datendienste daher nur über das eingebaute WLAN-Modul.

Nicht erlaubt ist dabei allerdings die Nutzung von Voice-over-IP-Diensten wie Skype, das legt T-Mobile in seinen AGB fest.

UMTS erst ab nächster Gerätegeneration

Die nächste iPhone-Generation soll noch in diesem Sommer mit UMTS an Bord auf den Markt kommen.

Ob der Umstieg vom "alten" auf das neuere iPhone mit UMTS bei bestehendem T-Mobile-Vertrag möglich sein wird, ist noch nicht entschieden. "Wir überlegen uns derzeit, ob wir zulassen, dass Kunden umsteigen", heißt es von T-Mobile.

Auch die Tatsache, dass der Akku fest eingebaut ist, hat viel Kritik seitens der Nutzer hervorgerufen. Mit der eingebauten Zweimegapixelkamera können zudem derzeit nur Fotos, aber keine Videos gemacht werden. Auch auf eine MMS-Funktion wurde verzichtet.

Apple hat kürzlich seine Entwicklungsumgebung [SDK] für Drittanbieter von Software für iPhone und iPod Touch vorgestellt. Wie das Unternehmen am Mittwoch bekanntgab, wurde diese Software bereits 100.000-mal heruntergeladen.

Hoher Umsatz pro iPhone-Kunde

Erstmals wurde das iPhone am 29. Juni 2007 in den USA angeboten. In Deutschland startete der Exklusivvertrieb des iPhone im November 2007 über T-Mobile. Laut eigenen Angaben konnte das Unternehmen in den ersten drei Monaten 70.000 Stück absetzen.

In einem Interview meinte Deutschlands T-Mobile-Chef Phillip Humm, dass die Online-Fähigkeiten des iPhone ungefähr 30-mal intensiver genutzt würden als bei normalen Vertragskunden. So liege auch der Durchschnittsumsatz eines iPhone-Kunden dreimal höher als bei anderen Kunden.

Der Absatz von Smartphones, zu denen sich das iPhone zählt, stieg im vergangenen Jahr nach verschiedenen Schätzungen um 50 bis 60 Prozent auf 115 bis 120 Millionen Stück weltweit. Die Berechnungen werden dadurch erschwert, dass die Industrie noch darüber streitet, welche Geräte genau als Smartphones bezeichnet werden dürfen.

Das iPhone ist laut Marktforschern mit einem Anteil von rund sechs Prozent auf Platz drei bei den Smartphones vorgestoßen. In den USA solle das iPhone bei den Smartphones sogar auf einen Marktanteil von etwa 28 Prozent kommen.

(APA | futurezone)