Handy-TV: Konkurrenz geht in Berufung
Die Mobile TV Infrastruktur GmbH legt gegen die Entscheidung der KommAustria bei der Lizenzerteilung für Handy-TV Berufung ein.
Die Medienbehörde KommAustria hatte vor zwei Wochen der deutsch-französischen Media Broadcast den Zuschlag zum Betrieb von Handy-TV via DVB-H in Österreich erteilt.
"Den mehrfachen öffentlichen Ankündigungen der Media Broadcast, mit uns an einer gemeinsamen Lösung zu arbeiten, sind leider keine konkreten Taten gefolgt. Unser schriftlicher Vorschlag liegt seit mehreren Wochen am Tisch; wir haben jedoch bis heute keine konkrete Aussage oder einen Gegenvorschlag dazu erhalten", sagte Mobile-TV-Infrastruktur-Geschäftsführer Tillmann Fuchs in einer Stellungnahme gegenüber der APA.
Man sei daher gezwungen gewesen, die eigene Rechtsposition durch die Berufung zu sichern.
Die Mobile TV Infrastruktur GmbH besteht aus den Medienhäusern Styria Medien AG und Moser Holding und dem Vorarlberger Medienhaus, der deutschen Radio- und Verlagsgruppe Oschmann, dem Rechtsanwalt Michael Krüger und dem früheren ATV-Geschäftsführer Fuchs. Nachträglich war auch die mobilkom austria noch aufgesprungen.
Kein Vertrauen in Media Broadcast
"Wir sind nach wie vor an einer gemeinsamen österreichischen Lösung interessiert; schön langsam fehlt uns aber der Glaube, dass Media Broadcast überhaupt an der Umsetzung von DVB-H in Österreich interessiert ist", so Fuchs weiter.
Der Umsetzungszeitraum sei ohnehin durch den Start der Fußball-EM Anfang Juni sehr kurz. Derzeit gebe es keine Hinweise, dass die Media Broadcast neben One und "3" die großen Mobilfunkbetreiber mobilkom austria und T-Mobile an Bord habe.
Aufschiebende Wirkung
Wie es vor zwei Wochen bei Bekanntgabe des Entscheids der KommAustria hieß, hat eine Berufung in dem Verfahren automatisch aufschiebende Wirkung. Multiplex-Betreiber könne aber einen Antrag dagegen stellen, wenn öffentliches Interesse an einem verzögerungsfreien Start bestehe, so KommAustria-Leiter Michael Ogris damals.
(futurezone | APA)