Mobilfunker beugen sich Taliban

afghanistan
14.03.2008

Handynetze werden nachts abgedreht

Afghanische Mobilfunkanbieter folgen nach Angaben von Polizei und Handynutzern in Teilen des Südens des Landes den Vorgaben der Taliban und schalten Handydienste nachts ab.

Der Polizeichef der Provinz Sabul, Mohammad Yaqoub Zabuli, sagte am Freitag, tagsüber seien die Netze verfügbar, nachts aber nicht mehr. Die Funkmasten würden rund um die Uhr geschützt. Mobilfunkanbieter hätten aber nach den Drohungen und Angriffen der Taliban Angst.

Masten gesprengt

Kunden verschiedener Anbieter in Südafghanistan berichteten auf dpa-Anfrage, nachts gebe es seit einiger Zeit kein Funksignal ihrer Anbieter mehr.

Die Taliban hatten Mobilfunkanbietern Ende vergangenen Monats ein Ultimatum gestellt und gefordert, die Handynetze in den Rebellenhochburgen nachts abzuschalten. Nach Ablauf des Ultimatums hatten die Aufständischen damit begonnen, Funkmasten zu sprengen.

Die Taliban befürchten, dass sie durch Handysignale von den afghanischen und internationalen Truppen geortet und angegriffen werden könnten.

(dpa)