China blockiert Websites über Papst
China blockiert seit Montag sämtliche Berichte im Netz über den Papst sowie Würdigungen und Gebete, wie Verantwortliche chinesischer Portale in Peking bestätigten.
Populäre chinesische Portale wie sina.com, sohu.com und NetEase unterwerfen sich der staatlichen Zensur und löschen Informationen, die die kommunistische Führung für politisch heikel halten könnte. "Religiöse Themen sind eine Besonderheit. Wir befürchten Probleme", sagte ein Verantwortlicher in Peking.
Nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen [RsF] in Paris blockiert Peking routinemäßig Zehntausende von Websites, darunter die britische BBC und Amnesty International.
China will besseres Verhältnis anstreben
Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums hatte am Sonntag
erklärt, die Volksrepublik strebe ein besseres Verhältnis zum
Vatikan unter dem nächsten Papst an. Die amtliche Nachrichtenagentur
Xinhua hatte gemeldet, dass die chinesische Regierung dem Vatikan
ein Beileidstelegramm "im Namen von mehr als fünf Millionen
Katholiken" in China geschickt habe.
Papsttreue Kirche als "subversive Organisation"
Peking fordert vom Vatikan den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Taipeh. Außerdem verlangt Peking, dass sich der Papst nicht in die "inneren Angelegenheiten Chinas einmischt", was sich insbesondere auf Bischofsernennungen bezieht.
Die 1957 auf Druck des Regimes gegründete "Chinesische Katholische Patriotische Vereinigung" darf keine Beziehungen zum Vatikan unterhalten. Der "patriotische" Klerus war von Papst Pius XII. exkommuniziert worden. Die papsttreue Untergrundkirche wird als "subversive Organisation" verfolgt.
Mehrere Bischöfe und zahlreiche Priester befinden sich in Arbeitslagern. Sie werden bisher von den kommunistischen Behörden als "vom Ausland gesteuerte feindliche Elemente" eingestuft.