04.04.2005

ZENSUR

China blockiert Websites über Papst

China blockiert seit Montag sämtliche Berichte im Netz über den Papst sowie Würdigungen und Gebete, wie Verantwortliche chinesischer Portale in Peking bestätigten.

Populäre chinesische Portale wie sina.com, sohu.com und NetEase unterwerfen sich der staatlichen Zensur und löschen Informationen, die die kommunistische Führung für politisch heikel halten könnte. "Religiöse Themen sind eine Besonderheit. Wir befürchten Probleme", sagte ein Verantwortlicher in Peking.

Nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen [RsF] in Paris blockiert Peking routinemäßig Zehntausende von Websites, darunter die britische BBC und Amnesty International.

Papsttreue Kirche als "subversive Organisation"

Peking fordert vom Vatikan den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Taipeh. Außerdem verlangt Peking, dass sich der Papst nicht in die "inneren Angelegenheiten Chinas einmischt", was sich insbesondere auf Bischofsernennungen bezieht.

Die 1957 auf Druck des Regimes gegründete "Chinesische Katholische Patriotische Vereinigung" darf keine Beziehungen zum Vatikan unterhalten. Der "patriotische" Klerus war von Papst Pius XII. exkommuniziert worden. Die papsttreue Untergrundkirche wird als "subversive Organisation" verfolgt.

Mehrere Bischöfe und zahlreiche Priester befinden sich in Arbeitslagern. Sie werden bisher von den kommunistischen Behörden als "vom Ausland gesteuerte feindliche Elemente" eingestuft.