Apple plant Musik-Flatfee
Der iPod-Hersteller Apple verhandelt mit Musikkonzernen über ein Flatfee-Modell. Dabei sollen Käufer des iPod und des iPhone gegen einen Aufpreis unbegrenzten Zugang zur Musikbibliothek des iTunes Store bekommen.
Noch sei der Preis strittig, den der Weltmarktführer im Online-Musikgeschäft für den Zugriff auf die Musik der Labels zahlen wolle, berichtete die "Financial Times" ["FT"] am Dienstag. Während die großen Musikkonzerne 80 Dollar Aufpreis pro Gerät verlangen, wolle Apple lediglich 20 Dollar bezahlen, hieß es in dem Bericht. Apple hat die Verhandlungen bisher nicht bestätigt.
Vorbild Nokia
Das von Apple geplante "All you can eat"-Modell orientiert sich laut "FT" an einer Vereinbarung, die der Mobiltelefonhersteller Nokia im Dezember mit Universal Music abgeschlossen hatte.
Bei "comes with music", so der Titel des Nokia-Programms, dessen Details noch verhandelt werden und dessen Start im Laufe des Jahres geplant ist, sollen Käufer von Handys der Nokia-NSeries ein Jahr lang kostenlos auf ein breites Repertoire an Musik zugreifen können.
Die Songs sollen dabei zwar auf mobile Geräte übertragen und auch am Computer gehört werden können. Das Brennen der Titel auf CD soll jedoch nicht möglich sein. Nach einem Jahr sollen Gerätekäufer gegen eine monatliche Gebühr weiterhin auf die Musik zugreifen können.
Die Einnahmen aus der Geräte-Flatrate sollen unter den Rechteinhabern entsprechend der Anzahl der Downloads aufgeteilt werden.
Derzeit wird noch diskutiert, ob und wie viele Tracks die Handybesitzer nach Ablauf der Jahresfrist auch tatsächlich behalten dürfen. Nach Angaben der "FT" sollen es 40 bis 50 Titel sein.
Bis zu 100 Dollar pro Gerät
Nach von der "FT" zitierten Studien würden Käufer von Geräten einen Aufpreis von 100 Dollar in Kauf nehmen, wenn sie dafür unbegrenzten Zugang zu Musik für die Lebensdauer des Gadgets erhalten. Die monatliche Gebühr sollte laut Marktforschung sieben bis acht Dollar nicht überschreiten.
Pauschalgebühr-Modelle gegen Umsatzschwund
Die Musikwirtschaft sieht in Flatfee-Modellen, bei denen Hardware-Hersteller und Internet-Anbieter die Kosten für den Zugriff auf ein breites Reportoire an Musik übernehmen, eine Möglichkeit, um neue Kunden zu gewinnen und dem Umsatzschwund im CD-Verkauf gegenzusteuern.
Zuletzt war auch aus dem Verband der österreichischen Musikwirtschaft [IFPI] zu hören, dass man Internet-Anbieter als Partner für den Aufbau eines solchen Geschäftsmodells gewinnen wolle.