Google drängt auf den Werbemarkt
Google baut sein Online-Werbeprogramm aus.
Nach den schlagwortbezogenen bezahlten Sucheinträgen und Textwerbungen wird nun auch animierte Banner-Werbung angeboten. Werber können für ihre Werbung zudem ausgesuchte Websites buchen, anstatt dass diese wie bisher nach bestimmen Keywords eingespielt wird.
Die Bezahlung für die Banner wurde ebenfalls angepasst: Statt für jeden Klick auf die Werbung zu zahlen, wird per 1.000 Page Impressions abgerechnet.
Damit bietet die mittlerweile fast zur einer Medienagentur mutierte Suchmaschine nicht nur ein flexibleres Modell mit mehr Zielgenauigkeit, auch der Klickbetrug kann dadurch dezimiert werden.
Googles Werbeangebot trägt fast zu 100 Prozent zu den Einnahmen des Suchmaschinenbetreibers bei. Im letzten Quartal konnte Google seine Umsätze damit annähernd versechsfachen.
Google-Aktie im HöhenflugGoogle bietet bereits seit letztem Jahr Banner-Werbung an, doch diese wurde bisher nur sparsam genutzt. Nun sind auch bestimmte Animationen in den Bannern möglich, allerdings ohne Videos, Sound oder interaktiven Elementen. Endlose Loops oder zu ein zu flashiges Auftreten sind derzeit nicht erwünscht.
Google führt Banner-Werbung einDas beste Gebot gewinnt
Das bisherige Modell sieht vor, dass Werber dafür zahlen, dass sie bei bestimmten Keywords auf der Google-Website oder anderen Sites erscheinen.
Allerdings gibt es immer wieder Beschwerden, dass die automatisch eingespielte Werbunge auf unrelevanten Sites erscheint und nicht kontrolliert werden kann.
Das nun anlaufende Programm Site Targeting, das in den kommenden Wochen ausgebaut werden soll, bietet den Werbern eine eigene Datenbank für die Suche nach jenen Websites, die nach ihrer Meinung nach am besten zu ihrem Produkt passen.
Dann können sie dafür bieten, dass entweder Text- oder Bannerwerbung auf diesen Sites eingespielt werden. Das beste Gebot erhält den Zuschlag.
Der höchste Preis bekommt den Zuschlag. Damit wird auch versucht, sicherzustellen, dass die Werbung auf den möglichst passenden Sites platziert ist.
Googles Site TargetingMehr Flexibilität
Die Abkehr vom Pay-per-Click-Modell hat noch einen weiteren Hintergrund. Firmen, die nicht unbedingt User auf ihre Website lotsen, sondern vielmehr ihre Marke sichtbar im Web platzieren möchten, wird nun ein passendes Modell geboten.
Das System biete mehr Flexibilität, so eine Google-Sprecherin. Bisher habe man auf Website für Wein auch Werbung für Wein eingespielt, nun könnten die Werber gezielt auch Käse auf solchen Websites anbieten.
Konkurrent Yahoo bietet seit längerem sowohl textbasierte als auch Banner-Werbung hauptsächlich auf seinen eigenen Seiten an, will aber in Zukunft ebenfalls verstärkt Bannerwerbung auf fremden Websites verkaufen.