An Adobe führt künftig kein Weg vorbei
Mit der Übernahme des Rivalen Macromedia steigt Adobe in eine neue Liga der Software-Branche auf.
Bei den Programmen für die Erstellung, Verteilung und Verwaltung von Online-Dokumenten ist das kalifornische Unternehmen jetzt bestens platziert, um die Konkurrenz auch mit Microsoft aufzunehmen. Nun geht es darum die Software-Werkzeuge der beiden Anbieter geschickt zu bündeln.
Die wichtigsten Vorzeigetechniken der beiden Firmen, PDF von Adobe und Flash von Macromedia, ergänzen sich bestens.
Einen heftigen Wettbewerb lieferten sich beide aber bisher bei den Programmen für Bildbearbeitung [Adobe: Photoshop, Macromedia: Fireworks], Grafik [Adobe: Illustrator, Macromedia: Freehand] und vor allem auch beim Web-Design [Adobe: GoLive, Macromedia: Dreamweaver].
Die Anteilseigner von Macromedia erhalten für ihre Papiere Adobe-Aktien im Gesamtwert von 3,4 Milliarden Dollar.
Adobe Systems leistet sich MacromediaAdobe will wachsen
Die professionellen Anwender verwenden bisher meist Produkte beider Firmen, wobei Adobe traditionell eher in der Mac-Welt und Macromedia eher bei Windows-Anwendern verbreitet ist.
Die Manager von Adobe und Macromedia betonen die mit der Übernahme verbesserten Chancen für den künftigen Auftritt auf dem Software-Markt. Hingegen werden die Möglichkeiten für die Einsparung von Kosten eher heruntergespielt.
"Es geht allein ums Wachstum", sagt Adobe-Vorstandschef Bruce Chizen. "Wir denken, dass die kombinierten Angebote für unsere Kunden noch überzeugender sein werden."
Der Prozess der Verschmelzung von Adobe und Macromedia wird sich wohl mindestens bis ins nächste Jahr hinziehen. Die Übernahme, die noch von der kartellrechtlichen Prüfung in den USA und der Zustimmung beider Aktionärsversammlungen abhängig ist, wird voraussichtlich nicht vor Herbst 2005 erfolgen.