29.04.2005

ENTSPERRUNG

T-Mobile klagt Handydiskonter Yesss

T-Mobile hat gegen den neuen Diskontanbieter Yesss Klage eingebracht, weil dieser T-Mobile-Kunden zum "Rechtsbruch" auffordere. Auslöser dafür sind Informationen auf der Homepage von Yesss, wie potenzielle Kunden Handys kostenlos oder für wenige Euro entsperren können.

T-Mobile untersagt Kunden mittels einer Klausel in den Verträgen, ihre Handys selbstständig zu entsperren. Das Entsperren eines Wertkartenhandys kostet 150 Euro. Das Argument dafür ist die eigene Subvention auf Handys.

In Zeiten der Marktliberalisierung mute eine solche Klage seltsam an, meint dazu Yesss-Geschäftsführer Josef Mayer, "denn das hieße ja, dass unzufriedene oder wechselbereite Kunden mit Zwangsmaßnahmen dazu verhalten würden, beim bisherigen Anbieter zu bleiben oder sich gegen einen extrem hohen Betrag freizukaufen". Es sei klar, dass Konsumenten ihre Verträge mit den Mobilfunk-Betreibern einhalten müssten, so Mayer, aber es könne nicht angehen, dass die Kunden auch nach Vertragsablauf an einen Betreiber gekettet seien.

150 Euro pro Entsperrung

Vom Prozess erwartet sich Yesss eine Klärung, ob die hohen Beträge - 150 Euro bei einer Subvention von durchschnittlich 30 Euro -, die T-Mobile seinen Kunden für das Entsperren von Wertkartenhandys verrechnet, überhaupt statthaft sind.

Die Rechtmäßigkeit eines Verbots des Entsperrens werde schwer zu argumentieren sein, da diese Bestimmung "unüblich, überraschend und gröblich benachteiligend" sein dürfte, heißt es weiter von Yess. Auch kartellrechtlich erscheine das Ganze fragwürdig. Die EU-Kommission sei mit Nachdruck gegen derartige Praktiken aufgetreten und auch in anderen Ländern gehen Konsumentenschützer dagegen vor.