T-Mobile klagt Handydiskonter Yesss
T-Mobile hat gegen den neuen Diskontanbieter Yesss Klage eingebracht, weil dieser T-Mobile-Kunden zum "Rechtsbruch" auffordere. Auslöser dafür sind Informationen auf der Homepage von Yesss, wie potenzielle Kunden Handys kostenlos oder für wenige Euro entsperren können.
T-Mobile untersagt Kunden mittels einer Klausel in den Verträgen, ihre Handys selbstständig zu entsperren. Das Entsperren eines Wertkartenhandys kostet 150 Euro. Das Argument dafür ist die eigene Subvention auf Handys.
In Zeiten der Marktliberalisierung mute eine solche Klage seltsam an, meint dazu Yesss-Geschäftsführer Josef Mayer, "denn das hieße ja, dass unzufriedene oder wechselbereite Kunden mit Zwangsmaßnahmen dazu verhalten würden, beim bisherigen Anbieter zu bleiben oder sich gegen einen extrem hohen Betrag freizukaufen". Es sei klar, dass Konsumenten ihre Verträge mit den Mobilfunk-Betreibern einhalten müssten, so Mayer, aber es könne nicht angehen, dass die Kunden auch nach Vertragsablauf an einen Betreiber gekettet seien.
Yesss ist seit dem 1. April mit einem Diskontangebot auf dem Markt, das einen einheitlichen Tarif von neun Cent pro Minute in alle inländischen Netze vorsieht, SMS kosten 13 Cent pro Stück. "Kein Schnickschnack und auch kein klein Gdrucktes, dieses Konzept geht auf und macht T-Mobile offensichtlich zu schaffen", so Mayer. Er strebt an, bis Ende 2007 rund 250.000 Kunden im Bereich Mobiltelefonie zu gewinnen.
Die Markteinführung des Diskonthandys150 Euro pro Entsperrung
Vom Prozess erwartet sich Yesss eine Klärung, ob die hohen Beträge - 150 Euro bei einer Subvention von durchschnittlich 30 Euro -, die T-Mobile seinen Kunden für das Entsperren von Wertkartenhandys verrechnet, überhaupt statthaft sind.
Die Rechtmäßigkeit eines Verbots des Entsperrens werde schwer zu argumentieren sein, da diese Bestimmung "unüblich, überraschend und gröblich benachteiligend" sein dürfte, heißt es weiter von Yess. Auch kartellrechtlich erscheine das Ganze fragwürdig. Die EU-Kommission sei mit Nachdruck gegen derartige Praktiken aufgetreten und auch in anderen Ländern gehen Konsumentenschützer dagegen vor.