02.05.2005

"OMA" SCHÜTZT

Nokias Musiktelefon freut die Mobilfunker

Mit einer vier Gigabyte großen Festplatte bietet das Gerät genauso viel Speicherplatz wie Apples iPod mini.

Die Marktforscher von Gartner räumen dem N91 zwar wenig Chancen als allgemeinen iPod-Killer ein, doch für das Geschäft der Mobilfunker stimmen die Zutaten.

Die Verschmelzung macht Sinn: Wer sowohl Handy als auch MP3-Player sein eigen nennt, muss im Bedarfsfall zwei Geräte mit sich tragen. Kommen jeweils noch Kopfhörer zum Einsatz, ist der Kampf um und die Suche nach dem passenden Knopf fürs Ohr manchmal hart.

Skeptiker halten dem entgegen, dass Geräte mit zu vielen Funktionen User und Technik überfordern und es besser sei, für jeden Zweck ein passendes Gerät bereit zu haben. Doch bei ständiger Mobilität wird damit auch die zu tragende Last höher.

Ein Kopierschutz namens OMA

Das Handy selbst ist neben einer Vielzahl von technischen Feinheiten vor allem auf das Erleben von Musik hingetrimmt. In der Funktionsbeschreibung verspricht Nokia 12,5 Stunden Spieldauer, unterstützt werden unter anderem MP3s, AAC, AAC+, eAAC+, Real V8, WAV und WMA.

Musikpuristen will Nokia mit Qualitätstests mit Produkten von Bose, Harman Kardon, JBL und Sennheiser überzeugen. Der 3,5-mm-Stereo-Klinkenstecker verspricht zudem Kompatibilität.

Eigenes erwähnt wird die Möglichkeit, mit dem N91 "jederzeit, überall und ganz bequem" seine Lieblingsmusik finden zu können - vorzugsweise im Online-Shops des eigenen Mobilfunkbetreibers.

Entsprechend ist das N91 serienmäßig mit dem Kopierschutz OMA [Open Mobile Alliance] DRM 2.0 ausgerüstet.

Basis für Handy-Musik-Shops

Der Erfolg des iPod wird für Nokia wie für jeden anderen Anbieter auf keinen Fall so leicht zu wiederholen sein. Apple hat bereits 15 Millionen Stück davon verkauft und der iPod wird immer öfter als Synonym für MP3-Player genannt.

Auch ist der iPod mini bereits um 200 Euro zu haben, während das N91 von Nokia gestützt [subventioniert von den Mobilfunkern] zu Beginn voraussichtlich mindestens das Doppelte kosten wird.

Der Leistungsumfang des Handys könnte sich bei Stützung allerdings reduzieren. Die Mobilfunker haben vor allem Interesse daran, eigenen Content auf den von ihnen mitfinanzierten Handys platzieren und damit zu verdienen - mit reiner Mobiltelefonie ist zumindest hier zu Lande kaum mehr etwas zu verdienen.

Die Basis dafür hat Nokia bereits vorgestellt, weiteres wird sich zeigen, wenn das Handy Ende 2005 auf den Markt kommt.