10.05.2005

KOLPORTIERT

Tele.ring steht möglicher Verkauf bevor

Tele.ring, der viertgrößte Mobilfunkbetreiber Österreichs, könnte verkauft werden. Hintergrund ist die etwa sechs Milliarden Dollar schwere [4,7 Mrd. Euro] Übernahme der US-Konzernmutter Western Wireless durch den amerikanischen Konkurrenten Alltel.

Alltel lässt nun laut einem Bericht des "WirtschaftBlatt" [Donnerstag-Ausgabe] Angebote für tele.ring einholen. In Konzernkreisen wurde das auf Anfrage bestätigt. Fix sei aber noch nichts.

Laut "WirtschaftsBlatt" ist die Investmentsparte der Deutschen Bank in London nun mit der Interessentensuche beauftragt worden. Bis Freitag hoffen die Banker demnach auf erste konkrete Angebote. Es werde mit 13 Bekundungen gerechnet, so der Bericht. Der Wert von tele.ring wird auf knapp eine Milliarde Euro geschätzt.

Alltel war bisher vor allem im US-Geschäft tätig. Vor dem endgültigen Abschluss des Western-Wireless-Verkaufs im Sommer würden daher sämtliche internationale Aktivitäten auf den Prüfstand gestellt, erklärte Western-Chef John W. Stanton vor kurzem selbst in einer Telefonkonferenz.

Ost-Expansion als Alternative

Als Interessenten werden laut Zeitung vor allem internationale Mobilfunker wie Vodafone, aber auch Swisscom und Belgacom gehandelt. Auch Finanzinvestoren sind im Gespräch.

In der Branche ist vorerst von einer Evaluierung die Rede, um das Interesse auf dem Markt auszuloten. Der Verkauf dürfte demnach noch einige Monate auf sich warten lassen. Eine Alternative wäre, sich von Österreich aus verstärkt um den osteuropäischen Markt zu kümmern.

Dieses Konzept dürfte allerdings nicht mehr aktuell sein. Schließlich gebe es auch Gerüchte, wonach Western Wireless International die slowenische Mobilfunktochter Vega verkaufen will, so das "WirtschaftsBlatt".