Motorola zerlegt sich

neustart
26.03.2008

Der in die Krise geratene US-Telekomausrüster Motorola startet seine Umstrukturierung und will sich in zwei getrennte Konzerne aufspalten.

Die Handysparte und der Geschäftskundenbereich sollen zwei unabhängige Gesellschaften werden und beide an der Böse notiert sein, teilte Motorola am Mittwoch mit.

Das schwächelnde Handygeschäft hatte Motorola im vergangenen Jahr in die roten Zahlen gezogen. Aktionäre forderten seit langem eine Aufspaltung des Unternehmens.

Neben der Handysparte betreibt Motorola profitable Geschäfte unter anderem mit TV-Set-Top-Boxen sowie Mobilfunknetzen und Kommunikationstechnik für Firmen. Die derzeitigen Motorola-Aktionäre sollen Anteile an beiden Unternehmen erhalten. Die Aufspaltung soll im Jahr 2009 erfolgen.

Motorola hatte Ende 2007 einen Gewinneinbruch erlitten. Im vierten Quartal verdiente das Unternehmen nach Angaben von Mittwoch 100 Millionen US-Dollar nach 623 Millionen Dollar vor einem Jahr. Der Umsatz rutschte auf 9,65 Milliarden von 11,8 Milliarden Dollar.

Bei Handys auf Platz drei

Der seit Jahresbeginn amtierende Konzernchef Greg Brown hatte eine Überprüfung der Strategie und radikale Einsparungen angekündigt.

Motorola ist als Handyhersteller mittlerweile auf den dritten Platz hinter Nokia und Samsung zurückgefallen und verliert weiter Marktanteile. Die Modellpalette gilt als nicht konkurrenzfähig genug.

Der US-Konzern hatte vor einigen Jahren mit dem Modehandy Razr seinen Marktanteil in Deutschland massiv ausgebaut. Da aber ein zugkräftiger Razr-Nachfolger fehlte, verlor Motorola gegenüber der Konkurrenz von Nokia, Sony Ericsson und Samsung an Boden.

(dpa)