16.06.2005

HEUTE

Wiener Thesen zur Informationsfreiheit

Am 15. und 16. Juni findet das jährliche internationale Symposion für Informationsrecht bereits zum sechsten Mal in Wien statt. Diskutiert werden rechtliche und technische Fragen, wie die Möglichkeiten und Auswirkungen von restriktiver Handhabe des digitalen Datenzugangs, das Vordringen des Staates in die Sphäre des Individuums sowie Nutzen und praktische Folgen von Software-Patenten.

Als Höhepunkt wird am ersten Kongresstag die "Wiener Erklärung zur Informationsfreiheit" präsentiert und zur Unterzeichnung vorgelegt. Darin sollen Bedingungen und Forderungen für einen freien Informationszugang für Bildung, Wissenschaft und Forschung formuliert und transportiert werden.

In mehreren Panels werden Themen wie die fortschreitende Technisierung, die damit eröffnete Möglichkeit einer restriktiven Handhabung des Zugangs zu digital erfassten Daten und Informationen und das damit auch in Verbindung stehende rasche Vordringen des Staates in die Sphäre des Individuums diskutiert.

15. Juni: Theatersaal der ÖAW, Sonnenfelsgasse 19, 1010 Wien

Highlights aus dem Programm

Offener Zugang zu Informationen für Wissenschaft und Forschung: Dazu spricht am 15. Juni ab 18.30 Uhr Prof. Stevan Harnad [Universite du Quebec, University of Southampton] -"Open Access to Scientific Research - Why and How?.

Softwarepatente - Freiheit der Innovation vs. Schutz der Investition. Wohin bewegt sich der europäische/nationale Gesetzgeber? Wie ist Technizität in diesem Zusammenhang zu verstehen?

Informationsfreiheitsgesetz - Braucht die Informationsgesellschaft legistische Schützenhilfe? Wo steht Österreich in dieser Debatte? Die Entwicklungen in anderen europäischen Ländern, z. B. in Deutschland, weisen mögliche Wege.

Creative Commons - Das Ende des geistigen Eigentums oder die letzte Hoffnung für die Wissensgesellschaft? Warum sollte ein wirtschaftlich denkendes Individuum seine Werke frei zur Verfügung stellen?

Digitale Datenbanken - Die Zukunft der Menschheit und das Dilemma der Archivare: Wann und wie werden die engen rechtliche Grenzen heute regelmäßig überschritten? Will die Gesellschaft überhaupt digital abgebildet werden - wo ergibt das Sinn?

Technische Zugangsbeschränkungen. Sind Digital-Rights-Management-Systeme die geeignete Antwort auf Raubkopierer oder läuten sie das Ende der Informationsgesellschaft ein?